IT beherrscht immer noch nicht den Dialog mit dem Top-Management

10 Erfolgsfaktoren für eine wertorientierte IT

08.04.2009
Von Nicolas Zeitler

Für die internationale IT Value-Studie hat Boydak Management Consulting aus Freienbach in der Schweiz Einzel-Workshops mit Führungskräften aus mehr als 60 großen Firmen durchgeführt. Dabei wurden nach Ansicht des Beratungsunternehmens alle wichtigen Dimensionen des IT-Managements erfasst. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben die Berater zusätzlich in Interviews erfragt.

Business Alignment werde zu Unrecht als alter Hut angesehen, findet Selcuk Boydak. Missverständnisse zwischen IT und Business und mangelnde Abstimmung aufeinander seien noch immer alltäglich, beobachtet der Berater.
Business Alignment werde zu Unrecht als alter Hut angesehen, findet Selcuk Boydak. Missverständnisse zwischen IT und Business und mangelnde Abstimmung aufeinander seien noch immer alltäglich, beobachtet der Berater.
Foto: Selcuk Boydak

Dabei ermittelten der Vorstandsvorsitzende Selçuk Boydak und seine Mitarbeiter die drei Faktoren, die derzeit besonders entscheidend für den Erfolg der Arbeit von IT-Abteilungen sind. Zwar räumt Boydak ein, dass "die Hebel, die man in der Krise bedienen muss, sich je nach Unternehmen unterscheiden". Gleichwohl habe sich ein "gemeinsamer Nenner" herauskristallisiert. Drei der zehn Erfolgsfaktoren werden den Befragungen zufolge von vielen Managern als besonders wichtig angesehen.

1. Ausrichtung der IT-Strategie an Zielen des Top-Managements

Der Druck durch die Wirtschaftskrise und strategische IT-Arbeit sind für Selçuk Boydak kein Widerspruch. Im Gegenteil: Im gewöhnlichen Tagesgeschäft werde die IT-Abteilung aus allen Richtungen mit Anforderungen "überschwemmt", schildert Boydak. In der Krise dagegen könne und müsse sie sich auf das konzentrieren, was das Management vorgebe.

Er räumt allerdings ein, dass das nicht immer leicht sei, vor allem in Firmen, in denen es mit dem Business-IT-Alignment bisher nicht weit her ist. Und die seien nicht in der Minderheit. "Insgesamt betrachtet sind die Unternehmen in diesem Punkt bisher erschreckend wenig weit gekommen", sagt der Berater. Nur in den wenigsten Betrieben sei die IT schon streng nach objektiv messbaren Größen ausgerichtet.

Als Hauptgrund für die nicht gelingende Geschäfts-Ausrichtung sieht Boydak einen mangelhaften Dialog. Viele CIOs hätten noch "Angst, ihren Maschinenraum zu verlassen". Andere versuchten sich im Alignment, teils mit Unterstützung von Beratern. Allerdings wüssten sie häufig nicht, welche speziellen Fragen sie ans Management stellen sollten. Umgekehrt sei für die Business-Manager die IT eine "Black Box". Unter diesen Vorzeichen ergäben sich dann nur sehr abstrakte Vorgaben nach dem Muster "die IT muss flexibler sein". Ein dritter typischer Fall sei der CIO, der sich intensiv mit dem Umbau der IT-Architektur befasse und im Nachhinein versuche, diese Arbeit gegenüber dem Business zu rechtfertigen.

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