Cloud Computing


Druck auf Anbieter erhöhen

11 Cloud-Trends von Forrester

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

6. Hyperkonvergierte Lösungen mit Containern

2015 brachte einen Zuwachs beim Einsatz von Containern und bei hyperkonvergierter Infrastruktur. Diese beiden Entwicklungen werden sich laut Forrester in 2016 zusammenfügen, was die im bisherigen Maßstab flexibelsten Applikationspakete bringt. Vorreiter unter den Anbietern sind hier AWS, CoreOS, Docker, Google, Mesosphere, Red Hat und VMware. Hinzu kommen diverse OpenStack-Anbieter. Anwender sollten deshalb einen integrierten Ansatz für Codes, Container und Infrastruktur erarbeiten.

7. Networking als Dreh- und Angelpunkt

Bei der Schaffung hybrider Cloud-Dienstleistungen sind Netzwerke ein kritisches Element, ja sogar eine Hürde. Überlagerungslösungen für Software-Defined Networking (SDN) bilden hier kurz- und auch mittelfristig einen Ausweg. Zur Beschleunigung der Hybrid Cloud empfiehlt Forrester eine eigenes Architekturangebot: Virtual Network Infrastructure (VNI).

8. Wachstumstreiber Systems of Record

Stärker als neue Analytics-Anwendungen - die "Systems of Insight" - treiben laut Forrester die "Systems of Record", also die geschäftlichen Kernanwendungen, den Cloud-Bedarf im Jahr 2016. Für manche der Kernsysteme benötigten die Anwender schlichtweg die Flexibilität der Cloud. Zudem halte eine wachsende Zahl von Firmen die Public Cloud inzwischen für die beste Option zur Datensicherung.

Eine Warnung sprechen die Analysten aber deutlich aus. Das einfach Rehosten bestehender Apps in elastischen Clouds könne zwar bei den Betriebskosten für Entlastung sorgen. Weil es aber an zusätzlicher Flexibilität fehle, sei dieses Modell langfristig nicht attraktiv. Die Unternehmen kommen demnach um die Ausweitung respektive Modifizierung ihre alten Anwendungen nicht herum - oder sie müssen diese sogar ersetzen.

9. Lokaler Wettbewerb durch geopolitische Dynamiken

Die rechtliche und regulatorische Lage macht es immer stärker erforderlich, Cloud-Daten mehr oder weniger vor Ort zu lagern. Globale Anbieter wie Equinix seien dabei als Partner für weltweit agierende Unternehmen attraktiv, so Forrester. Aber man sollte über auch lokale Partner für spezifische Märkte nachdenken - insbesondere in China.

10. Cloud Brokering verliert eigenständigen Charakter

Cloud Brokering wird ab 2016 nach Einschätzung von Forrester Research nicht mehr als eigenständige Angelegenheit diskutiert. Anwender sollten darüber nachdenken, inwieweit Cloud Brokering Teil des Hybrid Cloud Management sein könne. Die Analysten formulieren das sehr klar: "Lassen Sie die Finger von allem und jedem mit einem kurzsichtigen Fokus auf Brokering!"

11. Alternative OpenStack

OpenStack hat sich als Standard für Private Cloud inzwischen etabliert, im Public Cloud ist das aber keineswegs der Fall. Nach Ansicht Forresters fehlt nach dem Rückzug von HP das Potenzial, dass sich OpenStack zu einer großen Nummer in der Public Cloud-Welt mausert. Gleichwohl dürften in 2016 OpenStack-Player neu im Spielfeld Public Cloud aktiv werden, prognostiziert Forrester. Überdies sei zu erwarten, dass bestehende Public Cloud-Akteure mit ihren Lösungen auf OpenStack umziehen.

Gesunde Skepsis auf Anwenderseite ist deshalb nach Ansicht der Analysten durchaus angebracht. Dennoch könne ein Engagement im OpenStack-Bereich lohnend sein. Provider aus diesem Bereich seien glaubwürdige Partner für die Vereinfachung von Hybrid Clouds, zudem seien die entsprechenden Dienstleistungen einfach und kosteneffektiv zu entwickeln. "Beginnen Sie Ihre OpenStack-Reise mit Private Cloud-Spielern, weil dort der Standard etabliert ist", raten die Analysten. "Und machen Sie Druck auf die entstehenden Provider, voran zu marschieren."

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