Kämpferisch, aber höflich

13 Tipps für den Umgang mit dem Chef

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Will der IT-Chef ein wichtiges Projekt durchboxen, sind harte Diskussionen mit dem Vorstandschef oft unumgänglich. CIOs und Berater sagen, was zu beachten ist.
Inhaltlich kann es zwischen CIO und CEO durchaus heiß her gehen. Brüllen aber ist keine gute Idee.
Inhaltlich kann es zwischen CIO und CEO durchaus heiß her gehen. Brüllen aber ist keine gute Idee.
Foto: MEV Verlag

Für Upgrades, Softwareentwicklungs-Projekte und andere kostenintensive Dinge müssen CIOs oftmals kämpfen – ob es ihnen behagt oder nicht. Immer häufiger gilt es dabei den Boss der Bosse höchstselbst von Sinn und Dringlichkeit der Ausgaben zu überzeugen: den CEO. Gerade für IT-Chefs, die in der Vergangenheit nicht direkt an den Vorstandschef berichteten, stellt das argumentative Ringen auf dieser Ebene eine Herausforderung dar. Schließlich will man ja nicht anecken und so seine KarriereKarriere ruinieren. Mit Kleinbeigeben ist allerdings auch nichts zu erreichen. Für unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com war dieses Dilemma Grund genug, die Gemengelage mit amtierenden und ehemaligen CIOs sowie Kommunikationsexperten zu erörtern. Herauskommen sind 13 Tipps, die IT-Chefs für Auseinandersetzungen mit dem CEO wappnen. Alles zu Karriere auf CIO.de

1. An die Unternehmenskultur denken: Jedes Unternehmen hat eine Geschichte. Dessen sollten sich auch CIOs bewusst sein, die ihre Aufgabe neu übernommen haben. Sind in der Vergangenheit IT-Projekte reihenweise gescheitert oder gab es andere der IT zugeschriebene Störfeuer, ist mit Offenheit und neugieriger Erwartungsfreude gegenüber den Ideen eines CIOs auf der Gegenseite kaum zu rechnen. Mitch Davis, CIO des Bowdoin College im US-Bundesstaat Maine, rät, in einem solchen Umfeld auf die nachhaltige Wirkung von Steuerungskomitees und Portfolio-Management-Prozessen zu setzen. Denn schnelles Grün für größere IT-Ausgaben wird es nicht geben. CIOs müssten diese Prozesse respektieren und todsichere Business Cases vorbereiten, sagte Davis gegenüber CIO.com.

2. Stil und Persönlichkeit des CEOs berücksichtigen: Es gibt CEOs, die Risiken mögen und die stolz auf ihre fixen Entscheidungen sind. Und es gibt CEOs, die im Gegensatz dazu eher konservativ ticken. Ein CIO sollte darüber im Bilde sein, zu welcher Spezies sein Chef zählt, wenn er die adäquaten Kommunikationstechniken auswählt, mahnt Lisha Wentworth, Senior Consultant beim Beratungshaus Ouellette & Associates. Mitch Davis etwa weiß, dass College-Präsident Barry Mills eine schnelle Auffassungsgabe für komplexe Sachverhalte besitzt, rasch große Mengen an Informationen aufnimmt und auch beim Entscheiden ungern zögert. Also skizziert er ProjekteProjekte, die er durchsetzen möchte, kurz und präzise – und berücksichtigt dabei auch die Interessen seines Chefs: nämlich die Agilität des Colleges insgesamt und das Geldverdienen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Es gibt auch Vorgesetzte, die kategorisch erst einmal Nein sagen. Manchmal möchten sie so vor allem austesten, ob das vorgebrachte Anliegen wirklich ernsthaft verfochten wird. In solchen Fällen kann es sich lohnen, trotz wiederholter Ablehnung des Vorschlages hartnäckig zu bleiben.

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