Kienbaum-Vergütungsstudie

140.000 Euro für IT-Chefs

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die zweite Gruppe der IT-Führungskräfte kassiert demgegenüber nur 120.000 Euro jährlich auf der ersten und 101.000 Euro auf der zweiten Ebene. In dieser Kategorie „Datenverarbeitung“ ist auch der variable Anteil am Jahreseinkommen vergleichsweise klein. Das Grundgehalt beläuft sich im Mittel auf 110.000 Euro (erste Ebene) und 94.000 Euro (zweite Ebene). Die Vergleichswerte im Segment „Organisation und EDV" liegen hier nicht sehr viel höher: 116.000 und 107.000 Euro Grundgehalt. Das heißt, dass insbesondere der variable Anteil für die auffällige Diskrepanz bei den Gesamtbezügen verantwortlich ist.

Schlusslicht Baubranche

Das deckt sich mit dem Gesamtbefund der Studie. Verbreitung und Höhe der variablen Vergütung seien je nach Hierarchieebene unterschiedlich, heißt es darin. 91 Prozent der Führungskräfte der ersten Ebene und 85 Prozent auf der zweiten Ebene sind tantiemeberechtigt. Das entspricht etwa dem Vorjahresniveau. Im Durchschnitt erzielten Leitende Angestellte der ersten Ebene Bonuszahlungen in Höhe von 28.000 Euro und Führungskräfte der zweiten Ebene 16.000 Euro. Für das Jahr 2010 erhielten sieben Prozent der Leitenden Angestellten der ersten Ebene beziehungsweise acht Prozent derer der zweiten Ebene keine Bonuszahlung, weil sie die damit verbundenen Ziele nicht erreicht hatten.

Viele Unternehmen nutzen neben fixer und variabler Vergütung Zusatzleistungen, um die besten Mitarbeiter an sich zu binden. Die betriebliche Altersvorsorge ist insbesondere für Führungskräfte von Bedeutung: 70 Prozent der deutschen Unternehmen bieten ihren Leitenden Angestellten eine betriebliche Altersvorsorge; das entspricht etwa dem Vorjahresniveau. „Die betriebliche Altersvorsorge ist die wichtigste, aber für die Unternehmen auch die teuerste Zusatzleistung“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Christian Näser.

Die Spanne der Jahresgesamtbezüge von Führungskräften ist in der Praxis außerordentlich groß: Sie reicht in Einzelfällen von weniger als 50.000 Euro bis zu mehr als 500.000 Euro. In der Gehaltsklasse 50.000 bis 100.000 Euro liegen 39 Prozent aller Führungskräfte, 38 Prozent verdienen zwischen 100.000 Euro und 150.000 Euro und 20 Prozent erhalten ein Jahresgehalt, das höher als 150.000 Euro ist. Den letzten Platz in der Gehaltsrangliste belegen Leitende Angestellte in der Position der Arbeitsvorbereitung und Produktionsplanung mit im Schnitt 82.000 Euro Jahresgehalt.

Im Branchenvergleich ist das Baugewerbe mit einer Jahresvergütung von durchschnittlich 120.000 Euro das Schlusslicht. Spitzengehälter gibt es demgegenüber in der Chemiebranche und der Mineralölverarbeitung mit durchschnittlich 180.000 Euro.

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