Strategien


Nach dem Skype-Kauf

3 Komponenten für die Microsoft-Strategie

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
8,5 Milliarden US-Dollar hat Microsoft für Skype bezahlt. Unklar ist allerdings noch, ob es wirklich ein guter Schachzug war.
Ws plant Microsoft mit Skype.
Ws plant Microsoft mit Skype.
Foto: Microsoft/Skype

Skype ist wahrscheinlich eine der beliebtesten Programme für Telefonie und Videogespräche über das Internet. 2003 wurde die erste Version von Skype veröffentlicht, 2005 hat das Auktionsportal ebay den Dienst übernommen, allerdings nie wirklich langfristig Gewinn erwirtschaftet. Sechs Jahre später hat nun MicrosoftMicrosoft zugeschlagen. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Doch was geschieht nun? Fest steht, dass Skype inzwischen einen relativ großen Marktanteil hat. Laut einer Studie liefen 2010 13 Prozent aller internationalen Telefonate über Skype - ein Anteil, den sich die meisten regulären Telefonanbieter nur wünschen können. Microsoft kann einer Integration von Skype durchaus profitieren - schließlich hat der Konzern bereits seit längerem mit dem Office Communication ServerServer eine eigene Lösung für Instant Messaging, VoIP und Unified Communications im Angebot. Skype bietet für Microsoft zwei große Vorteile: ein robustes und stabiles Protokoll sowie eine gut etablierte Nutzerbasis. Alles zu Server auf CIO.de

1. Komponente: Der Login-Server

Das Skype-Protokoll setzt für die Verbindungen auf eine Peer-to-Peer-Technik, wie sie etwa auch bei Tauschbörsen zum Einsatz kommt. Skype besteht im Endeffekt aus drei Komponenten: Dem Login-Server, Nodes und sogenannten Supernodes. Der Login-Server dient dabei als Telefonbuch, er erledigt die Anmeldeverfahren und stellt Nutzerinformationen zur Verfügung. Jede Skype-Installation wird nach der Anmeldung zu einem Node, einem Knoten im Netz. Skype-Clients, die über eine gute Internetverbindung und unbeschränkten Zugriff ins Internet verfügen, werden automatisch zu Supernodes. Diese kümmern sich, vereinfacht gesagt, darum, dass zwei Skype-Clients miteinander Kontakt aufnehmen können. Fällt ein Supernode aus, kann Skype automatisch die Verbindung über einen anderen umleiten. Die Kommunikation selbst läuft komplett verschlüsselt ab, die Verschlüsselung kann nicht deaktiviert werden.

Dazu kommt, dass Skype vor allem bei der Übertragung von Video glänzen kann. Das System kann die Videoqualität abhängig von der zur Verfügung stehenden Bandbreite dynamisch anpassen - haben beide Nutzer eine genügend schnelle Verbindung ist sogar HD-Qualität möglich.

Das Skype-Protokoll ist proprietär und wird seit Jahren gut gehütet - mit der Grund, warum keiner der Mitbewerber bislang nachziehen konnte. Microsoft dagegen erhält mit dem Deal alle notwendigen Informationen, um die Technik in künftige Office-Produkte zu integrieren.

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