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Allianz, Air Berlin und HUK24

30 Pilotprojekte für elektronischen Personalausweis gestartet

30.10.2009
Von Bernd Seidel
Im Oktober starten die ersten Feldversuche mit dem elektronischen Personalausweis. Unternehmen und Kommunen wie die Stadt Hagen testen das neue Dokument anhand 30 verschiedener Anwendungsfälle. Sie prüfen unter anderem die Sicherheit, technische Infrastruktur und den Nutzen des Ausweises. Ende 2010 wird es dann ernst.
Testexemplar: Mit dem elektronischen Personalausweis soll der Identitätsnachweis gegenüber Behörden und Unternehmen möglich werden. Quelle: BMI, Berlin
Testexemplar: Mit dem elektronischen Personalausweis soll der Identitätsnachweis gegenüber Behörden und Unternehmen möglich werden. Quelle: BMI, Berlin

In Deutschland wird getestet: Seit Ende Juni stehen die 30 Pilotprojekte fest, anhand derer der Einsatz des elektronischen Personalausweises auf den Prüfstand gestellt wird. Ab 1. November 2010 soll der Ausweis offiziell eingeführt werden. Er hat die Größe einer Kreditkarte und vereint auf einem RFID-Chip im Karteninneren mehrere elektronische Funktionen: Daten, die heute optisch vom Dokument ablesbar sind, inklusive digitalem Foto, werden künftig auf dem Ausweis-Chip gespeichert sein. Zudem wird ein elektronisches Identitätskennzeichen enthalten sein. Außerdem kann der Ausweis ein Zertifikat für die qualifizierte elektronische Signatur aufnehmen. Die digitale Speicherung von Fingerabdrücken in der Karte soll freiwillig bleiben.

Der Startschuss der Testreihe, für die sich über 100 Institutionen beworben hatten, fällt in diesem Oktober. Unter den 30 ausgewählten Services finden sich neben Bank- und Versicherungsdienstleistungen auch Anwendungen zur Altersüberprüfung an Automaten und für Glücksspiele im Internet. Daneben wird der elektronische Personalausweis auch beim Einchecken im Hotel, bei der Fluggastabfertigung und beim E-Ticketing im Personennahverkehr zum Einsatz kommen.

Der elektronische Personalausweis schlägt eine Brücke: Erstmals wird ein hoheitliches Ausweisdokument kombiniert mit der Möglichkeit des elektronischen Identitätsnachweises für E-Business und E-Government. "Mittlerweile werden mehr und mehr Lebensbereiche in das Internet verlagert", sagt Andreas Reisen, Referatsleiter Pass- und Ausweiswesen, Identifizierungssysteme, Bundesmelderegister im Bundesministerium des Innern (BMI). "Doch einen dem Personalausweis vergleichbaren und sicheren Standardidentitätsnachweis für die Online-Welt gibt es bislang nicht."

Diese Lücke wird der neue elektronische Personalausweis ab November 2010 schließen. Das Dokument enthält einen elektronischen Authentisierungsnachweis, der auf Wunsch des Personalausweisinhabers für den Diensteanbieter freigeschaltet wird. Damit soll eine einfache und sichere Online-Identifikation möglich werden.

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