Jobprofile und Gehälter

38.000 freie Stellen für IT-Fachkräfte

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

„Der Trend geht zu technisch und organisatorisch sehr anspruchsvollen Tätigkeiten, die eine fundierte Ausbildung erfordern“, analysiert Kempf. Die gute Ausbildung lohnt sich allerdings auch. „Die Gehälter in der ITK-Branche steigen kräftig und das auf hohem Niveau“, so Kempf weiter. Nach einer Kienbaum-Studie im Auftrag des Bitkom stiegen die Gehälter in der Branche im laufenden Jahr um 4,7 Prozent. Andere Fachkräfte verdienen in der gesamten IndustrieIndustrie nur durchschnittlich 2,7 Prozent mehr. Top-Firmen der Branche Industrie

Vorkrisen-Niveau noch nicht erreicht

Dabei war schon der Vorjahreswert äußerst erfreulich. Im Jahr 2010 erhielten Vollzeitbeschäftigte in der ITK-Wirtschaft ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich 60.100 Euro. Damit lag die Hightech-Branche noch vor den Energieversorgern mit rund 59.400 Euro Bruttojahresgehalt, der chemischen Industrie mit 54.600 Euro oder dem Fahrzeugbau mit 54.500 Euro.

Alles in allem stehen die Weichen im IT-Jobmarkt für eine Überwindung der Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2008 einsetzte. Das Niveau von September 2008 mit 45.000 freien Stellen ist allerdings noch nicht wieder erreicht. 2009 wurden lediglich 20.000 IT-Profis gesucht – der absolute Tiefpunkt der vergangenen Jahre.

Der Mangel an Fachkräften wird dennoch stärker als solcher empfunden als dies vor der Krise der Fall war. 58 Prozent der Firmen sind aktuell in Sorge darüber, 2008 waren es lediglich 46 Prozent. 2009 waren Personalsorgen nur für jedes dritte Unternehmen ein Thema. Im vergangenen Jahr nahmen 47 Prozent einen Fachkräftemangel wahr.

Die Bitkom-Umfrage zeigt, was die Firmen angesichts des Experten-Engpasses für die Gewinnung junger Mitarbeiter tun. Zwei Drittel der befragten Unternehmen bieten Praktika oder Werkstudenten-Jobs an. 54 Prozent bilden in unterschiedlichen Berufen selbst aus. Damit liegt die ITK-Branche deutlich über dem Durchschnitt der deutschen Industrie von rund 30 Prozent. Jeweils 43 Prozent kooperieren mit Schulen oder Hochschulen.

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