Jobprofile und Gehälter

38.000 freie Stellen für IT-Fachkräfte

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Für die Sicherung des Nachwuchses im Hightech-Bereich schlägt der Bitkom eine Drei-Säulen-Strategie vor: weitere Reformen im Bildungssystem, eine verstärkte Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland sowie eine unter anderem auf Frauen zielende Qualifizierungsoffensive. „Wir brauchen Informatik als Pflichtfach an allen Oberschulen, um mehr junge Menschen für eine Ausbildung im IT-Umfeld zu begeistern“, fordert Kempf.

Kempf heizt Zuwanderungsdebatte an

Besonders scharf macht der Verband allerdings in Sachen Zuwanderung mobil. So kritisiert Kempf, dass anders als bei Ärzten und Ingenieuren die Bundesregierung IT-Profis aus Nicht-EU-Ländern nicht von der Vorrangsprüfung ausnehme. „Das ist aus unserer Sicht völlig unverständlich“, wettert Kempf. Zur Begründung heißt es, bei der Bundesagentur für Arbeit seien mehr arbeitslose IT-Fachkräfte als offene Stellen gemeldet.

„Die Statistik der Arbeitsagentur spiegelt nicht die tatsächliche Situation auf dem Arbeitsmarkt wieder“, so Kempf. Da die Firmen nur etwa jede dritte offene Stelle der Arbeitsagentur melden, sei der Bedarf weitaus größer als die Statistik suggeriert. Zudem konzentriere sich der Mangel an IT-Spezialisten auf gut ausgebildete Experten mit Hochschulabschluss.

Bitkom fordert weiter, die Verdienstgrenze für Nicht-EU-IT-Profis von derzeit 66.000 Euro jährlich auf 40.000 Euro zu senken und mittelfristig das Zuwanderungsrecht zu reformieren. „Deutschland schottet seinen Arbeitsmarkt immer noch zu sehr ab, statt sich dem Wettbewerb um die besten Talente in aller Welt zu stellen“, so Kempf.

Die Studie „Der Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte“ ist auf der Bitkom-Homepage zu finden.

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