Provider-Management

4 Erfolgsfaktoren der Retained Organisation

07.05.2010
Von Hubert  Buchmann

2. Kosten: 10 Prozent des Auftragsvolumens

Eine durch Spezialisten ihrer Fachgebiete angereicherte Retained Organisation bildet einen signifikanten Kostenblock. Häufig beklagen sich Provider darüber, die ihnen gegenüberstehenden Retained Organisations seien überdimensioniert. Der Hintergrund: Der Gesamtabnehmer der Leistungen muss die Steuerung des Dienstleisters immer mitzahlen. Durch den zusätzlichen Aufwand der Retained Organisation fallen die Produktkosten insgesamt deutlich höher aus als der vom Provider berechnete Basispreis.

Sobald der Endkunde das nicht nachvollziehen kann, schiebt er den Mehrpreis in der Regel auf den Provider. Dieser wiederum muss sich für Kosten rechtfertigen, die er nicht unmittelbar zu verantworten hat. Das führt zu Spannungen zwischen den Parteien und belastet das Tagesgeschäft.

Forrester Research hat vor einigen Jahren den Aufwand für die Retained Organisation auf drei bis sieben Prozent des Vertragsvolumens beziffert. Dies mag bei kleineren Deals durchaus zutreffen, wenn die Retained Organisation auf klassische Funktionen des Unternehmens wie den Hausjuristen zugreift, wodurch die Kosten an anderer Stelle anfallen.

Bei großen und voll ausgestatteten Steuerungsgruppen – einer Art Unternehmen im Unternehmen – werden alle Kosten sichtbar, weil sie direkt bei der Retained Organisation und damit beim Gesamtabnehmer aufschlagen. Hier ist es realistischer, den Aufwand für die Retained Organisation mit etwa zehn Prozent des Outsourcing-Volumens anzusetzen. So wird der eigentlich lohnende Deal schnell zu einem Zuschussgeschäft.

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