Fetter IT-Trainingsmarkt

5,56 Milliarden Euro für IT-Seminare

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Scholtisseks verwunderter Kommentar zu diesen beiden Zahlen: "Obwohl landauf, landab vom Fachkräftemangel in der IT-Industrie gesprochen wird, hat sich der Staat aus dieser Förderung praktisch zurückgezogen." Mit mehr als 98 Prozent stelle die Privatwirtschaft die Hauptlast der IT-Weiterbildung. Denn selbst im sogenannten Business- to- Public-Geschäft, also wenn öffentliche Verwaltungen Mitarbeiter zu IT-Seminaren von privatwirtschaftlich organisierten Firmen schicken, laufe so gut wie nichts. "Ich hatte gehofft, dass auf den Staat wenigstens zehn Prozent Marktvolumen entfällt", kommentiert der Hamburger Geschäftsführer.

Kriterien für Seminarauswahl

Befragt wurden die Teilnehmer, nach welchen Kriterien sie einen Anbieter auswählen. Als erstes nannten sie die "Nachhaltigkeit des Trainingserfolgs", gefolgt vom Preis und dem guten Ruf des Trainers beziehungsweise des Anbieters. Unwichtig dagegen und am Ende der Rangliste sind Aussagen wie "Das Training war über einen Webshop buchbar" oder "zusätzliche Anreize durch Ausgestaltung des Trainings".

Die deutsche Wirtschaft ist konservativ, aber es gibt Hoffnung, dass sie auch in der Bildung neuen Technologien aufgeschlossener werden. So lassen sich weitere Ergebnisse zusammenfassen. Auf die Frage nämlich, was für Trainingsformen die Arbeitgeber in den letzten beiden Jahren gebucht oder selbst mitgemacht haben , rangiert unangefochten mit 112 Nennungen das Klassenraumtraining an erster Stelle, 53 Befragte haben ihren Beschäftigte einen reinen E-Learning-Kurs angeboten und schon 30 haben bereits ein Blended-Learning-Angebot angenommen (also den Mix aus E-Learning und Klassenraumtraining).

Der Trend zum "intelligenten Sparen", wie es Scholtissek formuliert, führe eindeutig dazu, dass die Unternehmen verstärkt auf Technologieunterstützung im IT-Training setzten. Virtuelles und stark individualisiertes IT-unterstütztes Lernen werde sicherlich in der neuen Generation der Arbeitnehmer, die eine flexible Arbeitswelt einfordert, zu einem Muss.

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