Systemkameras im Vergleich

5 Spiegelreflex-Alternativen im Test

Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Mittlerweile ist Markus Schelhorn mehr als nur Journalist für Print-Medien. Seine journalistischen Kenntnisse hat er ausgebaut in Richtung redaktionelles SEO sowie Themenfindung nach SEO-Relevanz. Zudem hat er Erfahrung im Social-Media-Management. Seine Leidenschaft für Fotografie und Filmen kann er gut in seine Arbeit integrieren. Obwohl er Technik-Geek ist - "typisch Mann eben" - interessiert ihn beim Fotografieren vor allem das Nicht-technische - denn das Spannende ist, wie man mit Fotos Geschichten erzählen kann. Mehr dazu finden Sie auf seiner Website www.gut-fotografieren.de
Systemkameras verdrängen zunehmend Spiegelreflexkameras. Die Technik ist moderner, die Kameras kompakter und die Bildqualität ebenbürtig. Die Konkurrenz ist groß, davon profitieren die Fotografen.

Die meisten Systemkameras richten sich an Anwender mit Grundkenntnissen im Bereich der Fotografie. Denn Einsteiger in diese Kameraklasse werden kaum 800 Euro und mehr für eine Systemkamera ausgeben. Für dieses Geld erhält man durchwegs eine schnelle Kamera mit vielen Funktionen und guter Bildqualität. Kostengünstigere Modelle verzichten dagegen auf Extras wie WLANWLAN, kommen mit Kunststoffgehäuse und sind meistens langsamer. Alles zu WLAN auf CIO.de

Herzstück Bildsensor

Die meisten Testkandidaten setzen einen 16 Megapixel auflösenden Bildsensor ein. Hier tanzen lediglich die Samsung NX 30 Sony Alpha A6000 aus der Reihe, sie nutzen einen 20- beziehungsweise 24 Megapixel auflösenden Bildsensor. Bei der Größe der Bildsensoren setzen Olympus und Panasonic seit Jahren auf das Micro-Four-Third-Format, bei dem spezifizierte Sensoren von 17,3 x 13,0 Millimetern Größe zum Einsatz kommen. Fujifilm, Samsung und Sony verbauen in ihren Systemkameras dagegen die größeren APS-C-Sensoren mit etwa 23,5 x 15,6 Millimetern Fläche.

Eine Besonderheit bei der Ausstattung bietet die Samsung NX30: Ihr Sucher lässt sich ausfahren und schwenken.
Eine Besonderheit bei der Ausstattung bietet die Samsung NX30: Ihr Sucher lässt sich ausfahren und schwenken.
Foto: Samsung

Einen Rückschluss auf die Bildqualität beziehungsweise die effektive Auflösung oder das Rauschverhalten kann man daraus jedoch nicht ziehen. Der ist eher herstellerspezifisch möglich: Unsere Tests zeigen, dass vor allem Sony-Geräte mit ihren Kit-Objektiven Probleme haben, die Pixel der eingebauten Sensoren auch für Bildinfos zu nutzen. Die Folge ist ein niedriger Wirkungsgrad, im Fall von Sony um die 50 Prozent. Mit hochwertigeren (und deutlich teureren) Objektiven erhält man auch durchwegs einen höheren Wirkungsgrad.

Objektivauswahl

Das Objektiv einer Systemkamera lässt sich tauschen. So kann man eine Systemkamera sehr flexibel verwenden: Sei es für Makro-Fotografie, Porträtaufnahmen mit einem Festbrennweiten-Objektiv oder als universell einsetzbares Reiseobjektiv, das sich von Weitwinkel bis Tele einstellen lässt. Mittlerweile sind Systemkameras etabliert, und so haben auch Drittanbieter wie etwa Sigma, Tamron oder Zeiss Objektive für Systemkameras im Angebot.

Olympus und Panasonic:Das von beiden Herstellern verwendete Micro-Four-Thirds-System bietet das größte Angebot an Objektiven. Neben Olympus und Panasonic haben alle großen Objektivhersteller bereits Micro-Four-Thirds-Objektive im Angebot – von Carl Zeiss, Walimex, Schneider Kreuznach bis Sigma, Tamron, Tokina und Voigtländer. Über 70 Objektive gibt es bereits, mittels Adapter lassen sich Objektive beispielsweise für Canon, Leica, Pentax oder Minolta weiter verwenden.

Auf Reisen zählt jedes Gramm. Hier eignen sich die kompakten Systemkameras Fujifilm X-E2, Olympus OM-D E-M10 (abgebildet) und Sony A6000.
Auf Reisen zählt jedes Gramm. Hier eignen sich die kompakten Systemkameras Fujifilm X-E2, Olympus OM-D E-M10 (abgebildet) und Sony A6000.
Foto: Olympus

Fujifilm: Stark am Wachsen ist das Angebot an Objektiven für das Fujifilm X-Bajonett. Fujifilm bietet derzeit 16 eigene Fujinon XF-Objektive an, doppelt so viele wie noch Anfang 2014. Außer von Fujifilm gibt es auch noch drei Highend-Objektive von Carl Zeiss. Alle Objektive im Sortiment sind hochwertig, das System richtet sich an anspruchsvolle Fotografen.

Sony:22 E-Mount-Objektive hat Sony im Programm, zudem gibt es drei Festbrennweitenobjektive von Sigma und ein 18-200-mm-Objektiv von Tamron. Carl-Zeiss bietet zwei Festbrennweitenobjektive mit 35 mm und 50 mm an.

Samsung: Obwohl schon einige Zeit auf den Markt, ist das Objektivangebot für das NX-System von Samsung vergleichsweise übersichtlich: Für sein NX-System hat Samsung bislang 17 Objektive im Portfolio. Außer Walimex bietet derzeit kein anderer Hersteller Objektive für das NX-System an.

Keine einheitlichen WLAN -Funktionen

WLAN ist ein Trend, der sich bei Systemkameras seit einiger Zeit bemerkbar macht. Zwar gab es bereits 2005 Kompaktkameras mit integriertem WLAN-Chip. Durch die rapide Verbreitung von SmartphonesSmartphones und TabletsTablets in den letzten Jahren lässt sich die WLAN-Verbindung jetzt erst sinnvoll verwenden. Allerdings kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen hinsichtlich der WLAN-Funktionalität: Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Fujifilm bietet für iOS-Geräte die App „Fujifilm Camera Application“, diese ist für iPhoneiPhone und iPadiPad erhältlich. Damit kann man bis zu 30 Bilder auf einmal kabellos auf das Smartphone oder Tablet bringen und GPS-Daten speichern. Mit „Camera Remote“ lässt sich die Kamera über das Mobilgerät fernsteuern und auch das Betrachten der Bilder ist möglich. Alles zu iPad auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Olympus benötigt für die WLAN-Verbindung die kostenlose App „Olympus Image Share“. Während der WLAN-Konfiguration scannt man einen QR-Code auf dem Kamera-Display ab, um die Verbindung zwischen den beiden Geräten herzustellen. Ist dies geschehen, kann man die Kamera fernsteuern, Fotos auf das iPhone beziehungsweise iPad importieren und darauf bearbeiten und neuen Bildern Geo-Daten hinzufügen.

Bis auf die Fujifilm X-E2 verwenden alle Kameras im Test ein klappbares Display, hier die Sony A6000.
Bis auf die Fujifilm X-E2 verwenden alle Kameras im Test ein klappbares Display, hier die Sony A6000.
Foto: Sony

Bei Panasonic lädt man die App „Panasonic Image App“ (für iPhone und iPad). Android-Benutzer können diese per NFC laden: Dazu hält man einfach das Handy an die Kamera und gelangt so direkt zum App Store. Nach der Installation kann man mit der App die Bilder kabellos auf einen Mac im gleichen WLAN oder in die Cloud übertragen. Außerdem lässt sich die Panasonic 1G6 vom iPhone oder iPad aus bedienen.

Samsung bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie Panasonic und benötigt dafür die „Samsung Smart Camera App“. In ihr sind wiederum die Apps Autoshare, Mobilelink und Remote Viewfinder vereint, mit denen man die Kamera vom iPhone aus steuern und Daten übertragen kann.

Sony benutzt die WLAN-Verbindung seiner Kameras unter anderem dazu, Apps aus dem hauseigenen Playmemories-Store auf die Kamera zu laden. Die angebotenen Apps findet man im Kameramenü unter „Applikation > PlayMemories Camera Apps“. Um eine App herunterzuladen, benötigt man ein Konto beim Sony Entertainment Network. Zudem bietet Sony die App „Play Memories Mobile“, mit der man Fotos auf das iPhone beziehungsweise iPad laden und die Kamera fernsteuern kann.

Systemkamera Leistungsvergleich

Produkt

Wirkungsgrad /
gemessene Auflösung

Bildrauschen: bei
IS O 100 / 200 /
400 / 800 / 1600 /
3200 / 6400

Eingangsdynamik / Ausgangsdynamik

Rand-Abdunklung: Weitwinkel /
Normal / Tele

Verzeichnung: Weitwinkel /
Normal / Tele

Fujifilm X-E2

78,80 % /
9,7 Megapixel

3,83 / 4,77 / 5,03 /
4,95 / 4,44 / 3,80 /
4,31

8,5 / 253

0,8 / 0,5 /
0,6 Blenden

-0,7 / 0 / 0,3 %

Olympus OM-D E-M10

77,10 % /
9,3 Megapixel

- / 2,14 / 2,20 /
2,58 / 2,65 /
3,11 / 3,72

9,1 / 244

0,9 / 1,0 /
1,1 Blenden

-0,9 / 0,1 / 0,1 %

Panasonic Lumix DMC -G6

66,90 % /
7,1 Megapixel

3,00 / 3,09 / 3,13 /
2,90 / 3,04 / 3,55 /
4,46

8,8 / 249

0,8 / 0,7 /
0,7 Blenden

-0,9 / -0,3 / 0,8 %

Samsung NX30

66,00 % /
8,5 Megapixel

4,25 / 4,12 / 3,84 /
3,50 / 3,64 / 3,56 /
8,72

8,9 / 252

0,5 / 0,5 /
0,3 Blenden

-2,9 / 0,6 / 1,5 %

Sony A6000

57,40 % /
8,6 Megapixel

2,76 / 2,85 / 4,14 /
4,72 / 6,32 / 9,18 / 12,16

8,8 / 248

0,7 / 0,7 /
0,8 Blenden

-0,6 / 0,1 / 0,1 %

Anmerkung: Abhängig vom verwendeten Objektiv

Immer mehr HD-Displays und Extras

Nahezu alle Systemkameras unseres Testfeldes haben ein drei Zoll großes Display – seit einigen Jahren ist diese Größe nun bereits Standard. Doch während sich bei der Display-Größe nicht viel getan hat, steigt die Auflösung der Bildschirme weiter stetig an: Das dadurch schärfere und detailreichere Bild ist vor allem hilfreich, wenn das Display als Sucher zum Einsatz kommt. Ein weiterer Display-Trend ist die Möglichkeit, den Bildschirm aufzuklappen und vereinzelt auch zu drehen. In unserem Testfeld bietet nur die Fujifilm X-E2 diese Option nicht. Ein Novum in puncto Sucher bietet Samsung bei der NX30: Ihr Sucher ist schwenkbar.

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