Captain Instinct und Co.

7 IT-Superhelden und ihre fatalen Fehler

23.05.2023
Dan Tynan arbeitet als Autor für Infoworld und PCWorld.

5. Der Improvisator

Supermacht: Thinking on Your Feet

Im Notfall helfen Disaster-Recovery-Pläne oft nicht: Viele sind veraltet. Dann ist Improvisation gefragt.
Im Notfall helfen Disaster-Recovery-Pläne oft nicht: Viele sind veraltet. Dann ist Improvisation gefragt.
Foto: MEV Verlag

Manche Superfreaks haben die Fähigkeit, Probleme mit nichts weiter als Plastiktüten, Klebeband und ihre Kreativität zu lösen. "Ein bisschen wie MacGyver, nur ohne die Vokuhila-Frisur und die schlechte Sonnenbrille", sagt Meikle.

Disaster-Recovery-Plan völlig veraltet

Meikle arbeitete für eine staatliche Behörde in Richmond, Virginia, als Hurricane Fran 1996 auf die Stadt zuraste. Sein CIO kramte den dicken Ordner mit dem Disaster-Recovery-Plan der Behörde hervor, blies den Staub vom Aktendeckel und öffnete ihn.

"Der Plan sah vor, dass der Behördenleiter sich in einen Hubschrauber setzt und die Situation aus der Luft überwacht - mitten in einem Hurrikan", sagt Meikle. "Die Telefonnummern im Ordner waren Jahre alt und viele der Genannten waren mittlerweile in Rente oder in anderen Funktionen. Kurzum, der Plan war nutzlos."

Sie improvisierten. Meikle und sein Team bedeckten alle wichtige Hardware und die Aktenschränke mit Müllsäcken und stellten auf die Schnelle einen neuen Kommunikationsplan zusammen. Dann brachten sie sich in Sicherheit und warteten den Sturm ab. Außer dass das Dach ein Leck bekam und Wasser hinein sickerte, nahm das Gebäude keinen Schaden. "Der Disaster-Recovery-Plan wurde wieder ins Regal gestellt, wo er wahrscheinlich immer noch liegt", sagt Meikle.

Improvisation ist allerdings eine schlechte Langfrist-Strategie. Ein Hurrikan lässt einem noch einige Zeit der Vorbereitung, andere Katastrophen nicht. Einfach loszulegen ist gleichzeitig die Achillesferse des Improvisators. "Man kann improvisieren, aber es ist kein Ersatz für Planung im Voraus", sagt Meikle.

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