CIO definiert Kernkompetenzen

7 Skills fürs mittlere Management

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Jetzt ist Psychologie gefragt

Mit einem gewissen Maß an Skepsis hatte der CIO gerechnet. Die Organisation hatte gerade eine Umstrukturierung und ein Kostensenkungsprogramm hinter sich. Doch die Ablehnung, die ihm tatsächlich entgegenschlug, war größer als erwartet. "Das Konzept hat einen hohen Druck ausgelöst", beschreibt Press. "Die Leute dachten, dass wir sie erneut überprüfen und dann aussortieren wollen."

Aufhalten lässt sich der CIO nicht. Jetzt ist Psychologie gefragt, es geht letztlich auch hier um Change-Management. Press redet und erklärt, holt Mediatoren aus der HR-Abteilung mit ins Boot und macht hier und da Zugeständnisse. "Ich kann das Misstrauen verstehen", sagt er. Über Jahre hat sich in der IT kaum etwas verändert, und nun steht gleich alles auf dem Prüfstand. Hinzu kommt, dass die Einstufung der Kompetenzen bei manch einem ordentlich am Selbstvertrauen kratzt. Da hat jemand jahrelang als Service-Manager gearbeitet, und nun stellt sich heraus, dass er im Sinne des neuen Trainingsprogramms als "Basis" eingestuft wird.

"Wir müssen den negativen in einen positiven Druck umwandeln", sagt Press. Letztlich wird das nur mithilfe der Zeit gehen. Ungefähr die Hälfte seiner Leute, schätzt Press, steht mittlerweile hinter dem Konzept und betrachtet es auch als eine persönliche Chance. Die andere Hälfte ist skeptisch. Noch. Denn auch wenn der Überzeugungsaufwand höher ausfällt als gedacht: An dem jetzt eingeschlagenen Weg führt nichts vorbei - es sei denn, man gibt den Gedanken auf, dass die IT etwas zum Unternehmenswert beiträgt.

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