Wirtschaftskraft wandert ab

Nur geringfügiger Stellenabbau durch Offshoring

29.09.2004
Von Detlef Scholz
Amerikanische Firmen verlagern immer mehr Wirtschaftskraft ins Ausland. Gleichzeitig legte das Volumen reimportierter Leistungen von gut 20 Milliarden Dollar im Jahr 1997 auf knapp 40 Milliarden Dollar 2002 zu. Das zeigt ein Bericht des GAO (Government Accounting Office, Rechnungshof der USA).

Die Steigerungsrate der reimportierten Services beträgt 77 Prozent. Im gleichen Zeitraum (1997 – 2002) exportierten die USA aber auch knapp 50 Prozent mehr Dienstleistungen ins Ausland. Dieser Zuwachs sicherte den USA einen Handelsüberschuss bei den Services.

Die meisten Services, die von amerikanischen Tochterfirmen in Übersee generiert werden, können auch auf ausländischen Märkten abgesetzt werden. Das Volumen übertraf den rückimportierten Anteil in den USA.

Amerikanische Unternehmen investierten 2002 in "typische" Offshore-Länder wie Indien und die Philippinen relativ geringfügig. Die Investitionen machten pro Offshore-Land nicht einmal vier Prozent der gesamten Auslands-Investitionssumme aus. Die Gelder flossen dabei vor allem in die Herstellung.

Im öffentlichen Sektor nahm das Vertragsvolumen mit Offshore-Herstellern in den letzten fünf Jahren stetig zu. Doch verglichen mit den gesamten Ausgaben der öffentlichen Hand für Services blieb der Anteil nahezu gleich.

Der GAO-Bericht räumt ein, nur wenige Informationen über den Einfluss von Offshoring auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft zu haben. Eine Statistik des Arbeitsministeriums zeigt jedoch, dass Entlassungen aufgrund von Verlagerungen ins Ausland seit 1999 zugenommen haben. Doch der Anteil an den Gesamtentlassungen ist gering: Von 1,5 Millionen im Jahr 2003 waren nur 13.000 durch Offshoring bedingt. Das ist eine Quote von 0,9 Prozent. Die meisten davon betrafen den Sektor Herstellung.

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