Indische IT-Dienstleister bauen Angebot aus

Offshoring beschleunigt Abbau von IT-Jobs in den USA

18.05.2004
Von Thomas Zeller
Die Verlagerung von IT-Jobs ins Ausland erfolgt in den USA schneller als erwartet. Statt der erwarteten 588.000 Stellen würden nun bis Ende 2005 rund 830.000 Arbeitsplätze wegfallen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Marktforschungsinstitutes Forrester, die in Orlando vorgestellt wurde. Die Umfrage dürfte die Offshoring-Debatte in den USA weiter anheizen.

Kurzfristig kommt es zu einem deutlichen Boom beim Offshore-Outsourcing von US-Unternehmen. Dieser Trend sei vor allem durch die Diskussion über den Verlust von Arbeitsplätzen durch Auslagerungen entstanden, so Forrester. Durch die stärkere Medienberichterstattung wären vielen Firmen erst auf die Idee gekommen, Kosten durch das OutsourcingOutsourcing von eigenen Jobs in Billiglohn-Länder zu sparen. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Die langfristige Prognose bleibt von dem aktuellen Hoch jedoch relativ unbeeinflusst. Bis 2015 sollen rund 3,4 Millionen US-Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Dies bedeutet nur einen leichten Zuwachs um 100.000 Jobs im Vergleich zur bisherigen Vorhersage. Die Forrester-Schätzungen beruhen dabei auf der offiziellen US-Arbeitsmarktstatistik, wonach bis Ende vergangenen Jahres rund 315000 IT-Stellen in Billiglohn-Länder verlagert worden seien.

Bisher würden nur rund fünf Prozent der größten amerikanischen Firmen Offshoring-Projekte bedenkenlos einsetzen. Die Mehrheit der Konzerne experimentiere zurzeit mit kleineren Projekten, um die Partner beim Offshore-Outsourcing zu testen. Durch den Erfolg dieser ProjekteProjekte stünden jetzt die Verlagerungen größerer Unternehmensteile bevor, so Forrester. Alles zu Projekte auf CIO.de

Die Gewinner dieser Entwicklung werden nicht nur Indien, sondern auch zunehmend nordafrikanische Länder und Staaten wie China und Vietnam sein. So haben die großen indischen IT-Dienstleister wie Satyam, Wipro und Infosys ihre eigenen Angebote deutlich ausgebaut. Sie bieten nun eine Bandbreite vom Applikationsbetrieb bis zum Business Process Outsourcing an. Diese Services sind vor allem bei großen US-Anbietern wie IBMIBM und Accenture auf großes Interesse gestoßen. Beide Konzerne planen bis Ende nächsten Jahres die Schaffung von 9.000 neuen Stellen in Indien. Alles zu IBM auf CIO.de

Die neue Forrester-Studie dürfte die Offshoring-Debatte im amerikanischen Wahlkampf weiter anheizen. So sieht die industrienahe American Electronics Association vor allem die Bildungsmisere als Grund für das OffshoreOffshore Outsourcing. Im Gegenzug bezeichnete das Institute of Electrical and Electronics Engineers Offshoring als wesentliche Bedrohung für die US-Wirtschaft, den technologischen Fortschritt und die "militärische Sicherheit". Alles zu Offshore auf CIO.de

Weitere Meldungen:

Offshore Outsourcing als Wahlkampfthema
Bildungsproblem ist Schuld am Offshore Outsourcing
Deutsche IT-Leiter forcieren Outsourcing-Projekte

Zur Startseite