Linus Torvalds nicht Open-Source-Erfinder

Studie: Linux verletzt Lizenz-Rechte

17.05.2004
Von Thomas Zeller
Die Diskussion um das Betriebssystem Linux wird immer verbissener geführt. Eine neue Studie der Alexis de Tocqueville Institution zweifelt an den bisher veröffentlichten Ursprüngen des Open-Source-Projektes und stellt Probleme beim Einsatz der Software fest. Am schwerwiegendsten ist jedoch der Vorwurf, dass Linus Torvalds nicht der Erfinder von Linux sei.

Die Studie soll Teil eines Buches des Institutsleiters Kenneth Brown zum Thema Open SourceOpen Source sein, dass ab Donnerstag auf den Web-Seiten der amerikanischen Alexis de Tocqueville Institution veröffentlicht wird. Vorab weist er bereits darauf hin, dass Open-Source-Software generell von Freiwilligen entwickelt wurde, die ihrerseits auf Material zurückgreifen, an dem Unternehmen oder Dritte Rechte halten. Alles zu Open Source auf CIO.de

Durch Interviews mit zahlreichen Wissenschaftlern will Brown herausgefunden haben, dass Linus Torvalds nicht der Erfinder von Linux ist. Stattdessen gebühre die Ehre den Personen, die Unix entwickelt haben, das als "meistlizenziertes, imitiertes und gestohlenes Produkt in der Geschichte der Computerwissenschaften" charakterisiert wird, heißt es in einer Vorab-Mitteilung des Institutes.

Kenneth Brown ist selbst kein Computerwissenschaftler, sondern ein Politologe, der in den USA als Experte für geistiges Eigentum gilt. In diesem Zusammenhang warnte das Institut schon einmal vor dem Einsatz von Open Source in der US-Verwaltung, weil dadurch Terroristen begünstigt werden, die ebenfalls Zugriff auf Open Source haben, und der Wirtschaft generell keine guten Dienste geleistet würden.

Pikant ist jedoch, dass das Institut teilweise von MicrosoftMicrosoft finanziert wird. Der Konzern hatte sich mehrfach gegen den Unternehmens-Einsatz der Open-Source-Software gewandt. Zudem könnte die Studie als Argument für die Klagen der SCO Group dienen. SCO sieht sein geistiges Eigentum durch die Nutzung von Linux verletzt. Die Schadenersatzforderung liegen mittlerweile in Milliardenhöhe. Alles zu Microsoft auf CIO.de

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