IT-Governance in der Automobilindstrie

"IT heißt bei Audi Integrations-Technologie"

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Prozesse und IT in Einklang zu bringen: vor dieser Mammutaufgabe steht Klaus Hardy Mühleck, CIO der Audi AG. Eine der erste Herausforderungen, die diese Zielsetzung mit sich bringt, ist es, Prozesse zu definieren, beziehungsweise die Verantwortlichen für einzelne Prozesse zu bestimmen.

Auch wenn dieses Thema schon seit längerem in der Fachwelt diskutiert wird - "de facto haben Sie diese Prozesse heute nicht", so Mühlecks ernüchternde Erkenntnis. Auch die Rolle des process-owners müsse noch definiert werden. Dies ist nur ein Aspekt der Vorbereitungen, die Mühleck und seine Kollegen zu treffen haben.

Vernetzung, einer der Knackpunkte für das Gelingen der Integration, findet in einem international tätigen Konzern wie Audi, kreuz und quer über sämtliche Ebenen statt. Zu berücksichtigen sind der technische Wandel, die internationale Verfügbarkeit, der Wettbewerb oder unterschiedliche Kundenanforderungen. "Oder glauben Sie in China wartet jemand ein paar Monate auf das Auto, das er haben möchte?" Was die Zuhörer zum Schmunzeln brachte, ist in der Praxis bitterernst und - wie Mühleck auch einräumte "Knochenarbeit".

Für ihn als CIO bedeutet dies, sich in verschiedenen Welten des Konzerns zu bewegen - technische, operative und strategische Belange gleichermaßen im Blick zu haben. Damit ist IT, bei Audi steht das Kürzel seit 18 Monaten für "Integrations Technologie", zur Aufgabe eines Generalisten geworden. "Aber nur mit Generalisten kommen Sie auch nicht weit", warnte Mühleck. "Sie brauchen weiterhin Leute, die sich auch mit der Technik auskennen."

Der Vortrag von Mühleck konzentrierte sich hauptsächlich auf die umfassenden organisatorischen Maßnahmen, die sich innerhalb des Audi-Konzern ergeben. Doch eine Prämisse für diese Prozesse sei auch die Akzeptanz durch die Menschen, die diese Veränderungen mit zu tragen haben.

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