Neuer Projektvermittler

Börse für IT-Dienste

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Die Skill Portal AG hat eine Vermittlungsstelle für IT-Dienstleistungen initiiert, die sie mit der Börse vergleicht. Wie in Frankfurt sollen Marktaufseher für Seriosität sorgen. Mitbewerber belächeln dies als Marketing-Gag.

IT-Dienste aller Art will Manfred Tubach, Vorstand des Skill Portals, vermitteln. Als ein "Online-Börsenparkett" versteht er die Website www.skillportal.com, auf der sich Unternehmen und Anbieter von IT-Dienstleistungen finden sollen. Hervorgegangen ist diese Plattform aus dem Systemhaus USD in Langen bei Frankfurt, das Tubach 1994 gründete.

Bislang sind an der IT-Dienstebörse Firmenangaben zufolge schon mehr als 1900 Unternehmen präsent: Zu den ersten Kunden gehören die Deutsche Bahn und die Lufthansa Systems Group, die das Projekt zusammen mit der Privatbank Metzler finanziell unterstützen. Aber auch finanziell Unbeteiligte liefern Referenzen: "Seit Juli sind wir auf dem Skill-Portal- Marktplatz vertreten und haben so die Chance, direkten Kontakt zu Firmen aufzubauen, die Unterstützung suchen", sagt Isabella Lange, Geschäftsführerin des Eschborner IT-Dienstleisters BSF Consulting. "Andererseits können wir selbst fünf Anfragen für bei uns zu besetzende ProjekteProjekte schalten, um Unterstützung durch freiberufliche Mitarbeiter oder auch andere IT-Consulting-Unternehmen zu erhalten." Alles zu Projekte auf CIO.de

Frank Marschall, Geschäftsführer des Mainzer ITRecruitment-Service ID Netz, hat ein ähnliches Anliegen: "Wir suchen Berater und Projekte, haben derzeit dort fünf Projekte ausgeschrieben und innerhalb von zwei Wochen schon einige Bewerbungen bekommen."

Die Teilnahme kostet sowohl für Anbieter als auch für die Nachfrager von Dienstleistungen bis Ende des Jahres 600 Euro im Jahr; ein eingeschränktes Paket gibt es für 300 Euro. Der Unterschied: Beim "Profipaket" dürfen bis zu fünf Angebote und zwei Bedarfe gleichzeitig an der Börse platziert werden; beim "Powerpaket" sind es nur je zwei. "Bei uns können sich alle Markteilnehmer um einen Auftrag bewerben. Wer das beste Preis-LeistungsVerhältnis bietet, bekommt bei uns den Auftrag", sagt Vorstand Tubach, der damit die freie Marktwirtschaft noch einmal neu erfindet.

Marketing mit Börsenbegriffen

"Wir machen uns viel Arbeit", betont Tubach: "Wir kontrollieren Firmenangaben wie Handelsregistereintrag, Mitarbeiter und Branchenschwerpunkte." Verdienen wollen die Langener bald auch mit Mehrwertdiensten wie der Beratung von Firmen bei der Ausschreibung von IT-Projekten; bei der Vorselektion von Angeboten helfen die Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls.

Die Wettbewerber belächeln Tubachs Talent, das Skill Portal mit Börsenbegriffen zu bewerben. "Denn davon abgesehen machen wir schon seit Jahren das Gleiche", sagt ein Sprecher von Gulp, einem der etablierten Anbieter auf dem Markt der IT-Projektbörsen.

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