Vom IT-Dienstleister ausgenutzt

Abgezockt beim IT-Outsourcing

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

57 Prozent der Befragten gaben an, einen großen Teil ihrer IT-Aktivitäten ausgelagert zu haben. In mehr als der Hälfte der Großunternehmen ist das der Fall, aber nur in 30 Prozent der kleinen und mittleren Firmen.

"Verlust von Loyalität und Talent"

Für Philip Lieberman, CEO des Anbieters aus Los Angeles, ist der Befund der Umfrage willkommene Gelegenheit, zum Rundumschlag wider das Outsourcing auszuholen. „Grundsätzlich stand hinter IT-Outsourcing immer die Anstrengung, Kosten zu senken und Personalfragen an andere weiter zu reichen“, so Lieberman. „Unwillkommenes Nebenprodukt dieser Suche nach geringeren Ausgaben und weniger Kopfzerbrechen ist der Verlust an kollektivem Wissen, Loyalität und intellektuellem Talent in den Firmen.“

„Es gab einmal Zeiten, in denen die IT als Hebelarm eines Unternehmens gesehen – eine Gruppe von Leuten, die durch ihren Umgang mit Technologie ein Unternehmen wettbewerbsfähiger, aufregender und auf dem Markt unterscheidbar machten“, formuliert der Software-Unternehmen einen Abgesang auf bessere Zeiten.

Eine leise Hoffnung auf ein Umdenken schwingt bei Lieberman aber durchaus mit. Die Umfrage bestätige die aktuelle Frustration in vielen Firmen über ihre ausgedünnten IT-Abteilungen, die nur noch aus ständig wechselnden Unbekannten bestünden. „Wenn Unternehmen ihre IT auslagern wollen, sollten sie ihre Dienstleister an einer Reihe von Kriterien messen – nicht allein Kosten, sondern auch Elastizität, Transparenz und Datensicherheit.“

Die Umfrage „2011 Survey of IT Professionals“ ist auf der Lieberman-Website kostenlos herunterzuladen.

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