Vom CIO zum Projektleiter

Abstieg mit Freude

Zwischen Hammer und Amboß

Denn die Bank war gewachsen. Entscheidungen wurden politisch. Und Wolff war in einer Führungsrolle. Schließlich forderte der Geschäftsleiter ein „hartes Durchgreifen“: „Es tut Dir gut, ein Zeichen zu setzen.“ Um nach außen Respekt zu gewinnen und Durchsetzungsvermögen zu demonstrieren. Regelmäßig traf sich Wolff mit den Leitern seiner vier Organisationseinheiten und diskutierte neue Maßnahmen. Jedoch setzten diese ihren Fokus eher auf ihre Bereiche als auf die gesamte Abteilung oder gar die Gesamtbank. Dies erforderte immer wieder das Machtwort von Wolff. Das war wiederum nicht der Stil des CIO mit demokratischem Selbstverständnis. Auch ein Bauernopfer zu bringen war für ihn nicht akzeptabel. „Ich fühlte mich zwischen Hammer und Amboss“– wie er es heute ausdrückt. „Dabei geht es doch um Leben, nicht um Karriere, Status, Macht“. Ende 2005 beendete Wolff seine CIO-Zeit.

„Ich habe mich immer mit der IT und der Bank identifiziert, und ich tue das auch immer noch“, so der neue Projektleiter Wolff. Wahrscheinlich mehr denn je. Kein Wunder, dass er mit der Auswahl und Implementierung des neuen Kern-Banken-Systems gerade das erneuert, was das technologische Herz der Bank darstellt und vor zwei Jahren so heftig kritisiert worden war. „Erstmals seit 25 Jahren ließ die Unterstützung durch den Hersteller nach – uns wurde das allerdings intern angelastet“, so Wolff, der bis Ende des Jahres ein neues „Herz“ ausgesucht haben will, das demnächst in der Luxemburger Tochter am Boulevard Roosevelt in Luxemburg den Takt der Bank vorgeben soll.

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