Konzentration auf Großkunden birgt Risiken

Ärger wegen Umbau bei T-Systems

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

"T-Systems hat an der richtigen Stelle abgespeckt", sagt Kaiser. Das bisher eher kleinteilige Geschäft mit vielen Kunden habe kein Geld abgeworfen. Dafür seien aber wichtige Ressourcen gebunden worden, die jetzt für Großprojekte zur Verfügung stehen.

Andererseits sieht Kaiser ein Risiko, weil sich T-Systems nun auf ein paar wenige Großkunden konzentriert: "Die Luft wird schnell dünner, wenn man in Teilen der Ablauforganisation anderen Anbietern hinterherhinkt." Vor allem was die globale Lieferfähigkeit von Leistungen angeht, sieht der Analyst noch Nachholbedarf bei der Telekom-Tochter im Vergleich zu anderen Global Playern.

Das Angebot der Dynamic Services und die großen Outsourcing-Deals wie mit Shell unterstreichen schon jetzt die Wettbewerbsfähigkeit von T-Systems, findet Zilch von der Experton Group. Für T-Home steigen die Herausforderungen allerdings sicher deutlich an.

Zwar behauptet die Telekom, dass der Mittelstand in erster Linie standardisierte Produkte nachfragt. Das entspricht laut der Experton Group aber nicht der Realität. Analysen ergaben, dass T-Systems zumeist nur aus dem Grund Standardprodukte lieferte, weil das Unternehmen nicht für das individuelle Lösungsgeschäft aufgestellt war.

Dass sich daran auch nichts ändern wird, befürchten die 160.000 Geschäftskunden, die von T-Systems zu T-Home wechseln müssen. Viele von ihnen haben einen hohen Bedarf an speziellen IT-Lösungen. Sie wollen und können sich nicht mit Standard-Produkten begnügen, wie eine Umfrage der WirtschaftsWoche ergab.

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