Fallstricke bei Compliance und Web 2.0

Agenda IT-Recht für 2011

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

6. Arbeitnehmerdatenschutz – Vorsicht beim grenzenlosen Datentransfer: Das deutsche Datenschutzrecht kennt kein Konzernprivileg, und das ist nach Einschätzung der Experten für IT-Recht 2011 höchst relevant für viele multi-nationale Unternehmen. Denn für die Zentralisierung wichtiger Prozesse stelle der deutsche Arbeitnehmerdatenschutz eine echte Hürde dar. Die Übermittlung von personenbezogenen Daten an eine andere Konzerngesellschaft unterliegt den gleichen Bedingungen wie der Datentransfer an fremde Dritte.

Social Media benötigt Richtlinien

„Zudem hat das Konzernunternehmen im Drittland ein angemessenes Datenschutzniveau mittels vertraglicher Regelungen sicher zu stellen“, so DLA Piper. Für Konzerne mit Sitz in den USA empfehle sich eine Selbstverpflichtung nach dem sogenannten Safe-Harbour-Program.

7. Compliance – geschäftliche Nutzung sozialer Netzwerke: Social Media ist für Unternehmen ein Hype-Thema, aber kein ungefährliches. 2011 müssten sich Firmen damit befassen, wie sich Mitarbeiter geschäftlich in sozialen Netzwerken bewegen dürfen, meint DLA Piper. Es gelte, nachteilige Auswirkungen für Mitarbeiter zu vermeiden, die im Unternehmensnamen auf FacebookFacebook, TwitterTwitter und Co. unterwegs seien. Zu gewährleisten sei außerdem eine einheitliche und stimmige Unternehmensdarstellung. Arbeitgeber und Betriebsrat sollten idealerweise eine interne Richtlinie dafür verabschieden, so die Anwälte. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

8. Outsourcing – mehr Provider, mehr Risiken: Die Steuerung einer Vielzahl spezialisierter Dienstleister ist anspruchsvoll – auch in rechtlicher Hinsicht. Es sei darauf zu achten, Schnittstellen klar zu definieren und Klarheit über Verantwortlichkeiten zu schaffen, raten die Experten. Überdies müssten bei einer Strategie mit mehreren Providern Outsourcing-Verträge auf Schwachstellen untersucht und gegebenenfalls nachverhandelt werden.

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