Strategie: Virtualisierung und Cloud

AMD will sich neu aufstellen

24.01.2012
Von Hartmut  Wiehr

Aber ein Hardware-Hersteller und -Entwickler, wie eben auch AMD, kann hier selbst aktiv werden. Vorläufer der Server-Virtualisierung, wie sie heute bei x86-Rechnern so große Wellen schlägt, haben in früheren Zeiten beide Ebenen selbst entwickelt und zur Produktreife gebracht. Damit haben sie bewiesen, dass Virtualisierung in sehr enger Verflechtung zwischen Hardware und darauf angepasster System-Software entwickelt werden kann. Das zeigen die Beispiele von IBM bei der Virtualisierung der Mainframes und von Hewlett-Packard bei der so genannten Partitionierung von Unix-Rechnern. Auf beiden Rechner-Architekturen war es schon vor VMware möglich, auf einem Server mehrere virtuelle Maschinen einzurichten, und das bei sehr hoher Performance.

AMD gegen den Rest der Welt

Für AMD kommt es jetzt darauf an, nicht nur Lippenbekenntnisse zu Lösungen im Umfeld von Server-Virtualisierung und Cloud abzulegen, sondern die neuen Technologien auch einen Schritt voranzubringen. Zusammen mit seinen Partnern könnte sich AMD aber auch mehr auf den Status des bisher nur theoretisch angepeilten "Trusted Advisor“ spezialisieren. Gerade hier besteht Handlungsbedarf, weil viele, wenn nicht die meisten Anwender sich bisher vor allem gegenüber Cloud ComputingCloud Computing in seinen verschiedenen Varianten sehr zurückhaltend zeigen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

In einer Studie hat AMD auch die Gründe ermittelt, warum viele Anwender noch nicht auf den Cloud-Zug aufspringen wollen.
In einer Studie hat AMD auch die Gründe ermittelt, warum viele Anwender noch nicht auf den Cloud-Zug aufspringen wollen.
Foto: AMD

Mut machen könnte AMD, dass frühere Nischenanbieter wie Nvidia und ARM in der letzten Zeit Intel Marktanteile abnehmen konnten, weil sie sich besser auf Performance & Features für das mobile Computing verstehen. Intel ist durchaus nicht unangreifbar. Das belegt schon allein die Tatsache, dass sich der Marktführer bei einigen Partnerschaften mit Server-Hersteller immer wieder am Rande der Legalität bewegte. In der Branche kursieren Gerüchte, dass man einigen Partnern sogar finanziell entgegen gekommen war, nur um sie vom Einsatz von AMD-Prozessoren abzuhalten.

AMD steht unter Druck

AMD arbeitet an CPUs, die gleich 16 Cores auf sich vereinigen. Damit ließen sich, so der Hersteller, neue Höchstleistungen bei Performance und Skalierbarkeit von Servern erreichen. Dies wiederum begünstige Rechenprozesse für Virtualisierung und Cloud.

Der Hersteller steht auf jeden Fall unter Druck. Laut IDC hat man bei Prozessoren für x86-Server nur noch einen Marktanteil von 5,5 Prozent. Strategische Entscheidungen, sich mehr mit Tablet- und Smartphone-Prozessoren zu beschäftigen und so in neue Wachstumsmärkte vorzustoßen, sind bisher nicht getroffen worden.

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