Deutsche Unternehmen misstrauen neuem Konzept

Amerikaner setzen auf CRM-on-Demand

08.05.2006
Von Tanja Wolff

Auch wenn dies den Erfolg des On-Demand-Konzeptes in den USA erklären mag, sollte man nicht zu viele Rückschlüsse aus dieser Selbstinszenierung ziehen, so die Untersuchung. CRM-on-Demand hat letztendlich einen anderen Geschäftshintergrund. Seine Anbieter wollen und sollen ihren Kunden hohe Qualität und einen Geschäftsvorteil liefern, während E-Business-Firmen darauf abzielen ein möglichst hohes Volumen zu generieren.

Zusätzlich werben viele On-Demand-Anbieter mit der Entwicklung ihrer Plattformen. Damit sollen sie als Infrastruktur für sämtliche Geschäftsanwendungen etabliert werden. Wie in Europa sind On-Demand-Dienstleistungen auch in den USA eine Mittelstands-Domäne.

"Wir kennen derzeit kein großes amerikanische Unternehmen, das sein on-premise ERP-System durch eine On-Demand-Plattform ersetzen oder dies auch nur ernsthaft erwägen würde", sagt Peter Russo, Berater bei PAC US. Darüber sei sich auch SAP im Klaren. Die Walldorfer würden mit dem Einstieg ins On-Demand-Geschäft in erster Linie verhindern wollen, dass sich On-Demand-Anbieter, wie es gelegentlich bereits passiert sei, mit einem Vertrag über 1.000 bis 2.000 Seats in ihren Bereich einschleichen.

Der Analyse zufolge wählen Großkonzerne meist in erster Linie SAP als ihr Kern-ERP-System oder verwenden die Finanz-, Logistik- oder HR-Funktionen zusätzlich zu Front-Office Lösungen. Erst dann machen sich Gedanken über CRM-on-Demand. Meist wählen sie die Strategie dann nur für eine bestimmte Geschäftseinheit oder ein Tochterunternehmen aus.

Laut den Beratern sei die Lösung für Anwender temporär gesehen interessant. Das gilt auch für Firmen, die neu in das Thema Kunden-Management einsteigen. Das Modell kommt ebenfalls für große Firmen in Frage, die erst langfristig ein CRM-Projekt planen, jedoch kurzfristig schon erste CRM-Funktionen nutzen wollen.

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