Problematische Finanzierung

Anbieter glauben nicht an Breitband-Ausbau

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Besonders in vielen ländlichen Gebieten bleibt für diese deswegen schnelles Surfen, Mailen und Chatten immer noch nur ein Traum. Zudem stießen auch die bestehenden Netze an ihre Kapazitätsgrenzen - ihnen drohe ein Datenkollaps. Das betreffe sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknetze. So benötigt beispielsweise ein einziges Youtube-Video, das auf ein Smartphone geladen wird, so viel Netzkapazität wie eine halbe Million SMS.

Kosten nicht zu schultern

„Die entscheidende Hürde beim Netzausbau ist die Frage der Finanzierung“, kommentiert Peter Hascher, Telekommunikationsexperte bei Steria Mummert Consulting. „Die Unternehmen können die hohen Kosten nicht alleine schultern. Deshalb verlangsamen sie den Netzausbau und investieren nur da in die Infrastruktur, wo es wirtschaftlich Sinn macht.“

Eine Zusammenarbeit mit Partnern wird punktuell praktiziert, beispielsweise von Vodafone und Netcologne im Rheinland, stellt jedoch für die meisten Unternehmen keine generelle Alternative dar. Nur neun Prozent sind dazu bereit. Der Grund: Sie wollen den Zugang zum Endkunden nicht mit anderen Unternehmen teilen.

Fortschritt soll aber jetzt vor allem die Mobilfunktechnologie Long Term Evolution (LTE) bringen. Das neue Netz ermöglicht eine hohe Geschwindigkeit und eine gute Qualität der Datenübertragung. LTE kann die mobile Breitbandverfügbarkeit deutlich verbessern und auch den ländlichen Raum via Handy oder Laptopkarte mit schnellem Internet versorgen. Das erste LTE-Netz wurde im vergangenen August in Kyritz bei Berlin in Betrieb genommen. Viele weitere sollen in diesem Jahr folgen.

Quelle: CIO.de

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