Worauf CIOs beim Marketing-Hype achten sollten

Anbieter lassen Cloud Computing zur hohlen Phrase verkommen

13.01.2009
Von Nicolas Zeitler

Vor allem die Risiken und Folgen möglicher Ausfälle sollte der CIO immer vor Augen haben. Bei einem gewöhnlichen Outsourcing-Vertrag könne der IT-Chef auf die mit dem Dienstleister ausgehandelten SLAs pochen, wenn die Leistungen nicht zu seiner Zufriedenheit sind. Mit den Cloud-Diensten von Google und Co. verhalte es sich hingegen wie mit dem Stromnetz: Zu Ausfällen könne es hin und wieder kommen, und dann könne der CIO auch nicht auf Vertragsklauseln beharren.

IBM, HP, Intel und Yahoo erarbeiten Cloud-Konzepte

Dieselben Probleme treffen allerdings auch die Anbieter. Sie müssten Konzepte erarbeiten, zum Beispiel wem ein Dienst bei teilweisen Ausfällen weiterhin zur Verfügung steht. Sprich: Sollen alle Kunden der Cloud-Angebote gleich behandelt werden oder nicht? Außerdem müssten sie Modelle erarbeiten, nach welchen Maßstäben die Nutzung ihrer Dienste berechnet wird.

Ovum zufolge arbeiten mehrere große Anbieter daran, Cloud Computing-Konzepte zu entwerfen, die den Belangen von Unternehmen gerecht werden. IBM stecke derzeit viel Geld in die Forschung und Entwicklung von Cloud-Diensten. HP, Intel und Yahoo hätten sich indes zusammengeschlossen, um neue Entwicklungszentren aufzubauen. OracleOracle und Intel indes entwickelten gemeinsam Infrastruktur für Cloud Computing. Alles zu Oracle auf CIO.de

Zunächst im kleinen Rahmen testen

Zum jetzigen Zeitpunkt raten Steve Hodgkinson und Georgina O'Toole CIOs dazu, Cloud Computing-Anwendungen zunächst im kleinen Rahmen zu testen, um Praxiserfahrung zu sammeln. Sowohl Anbieter als auch Anwender müssten sich in ihrem Denken noch auf die neuen Risiken und Chancen von Cloud Computing einstellen. Gelinge das, handle es sich um einen brauchbaren und verlässlichen Ansatz. Nicht zuletzt könne Cloud Computing in Zeiten der Wirtschaftskrise auch eine Antwort des CIOs auf den steigenden Kostendruck sein.

Zur Startseite