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Web-Traffic bei Sport1.de

Ansturm bewältigen

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Für das Internet-Portal Sport1 ist die Minimierung von Ausfallrisiken überlebenswichtig. Während der Fußball-Weltmeisterschaft müssen die Web-Inhalte lückenlos zur Verfügung stehen – damit die interne IT schlank und kostengünstig bleibt.

Wenn der Schiedsrichter am 9. Juni das Eröffnungsspiel anpfeift, laufen bei Sport1 die Server heiß. Statt 20 Millionen Seitenbesuche wie zu Normalzeiten erwartet das Ismaninger Internet-Portal rund 30 Millionen Visits pro Monat. Extreme Ausschläge nach oben gibt es in Zeiten, in denen Spitzenspiele wie das Finale laufen. „80 Prozent der Anfragen kommen in 20 Prozent der Zeit“, sagt Arthur Lorenz, Leiter IT bei Sport1. „Besonders bei Bundesliga-, Champions-League- und jetzt WM-Spielen gibt es einen Riesen-Ansturm.“ Solche „Peaks“ nimmt Lorenz gelassen. „Wir haben unser System so eingerichtet, dass es mehr als eine Verdopplung der Zugriffszahlen verträgt.“

Besucher und vor allem Werbekunden der reichweitestärksten deutschen Sport-Site nehmen Ausfälle übel. Die Sport1 GmbH, eine hundertprozentige Tochter der EM.TV AG, verdient ihr Geld mit Online-Werbung und multimedialen Dienstleistungen für Internet-, Mobile-, und TV-Medien.

Ein Weg, die Systeme auch unter Hochlast am Laufen zu halten, ist die strikte Trennung zwischen Produktions- und Auslieferungsplattform.Die redaktionellen Inhalte des Portals werden in den firmeneigenen Räumen in Ismaning erzeugt. Dafür stehen 30 Server bereit. Der Content wird dann über redundante Leitungen an die lokal getrennte Auslieferungsplattform übertragen.

Die Auslieferung der Inhalte an die Besucher der Website übernimmt der externe Hosting-Dienstleister Tiscali. Er hat die Hochverfügbarkeit der Systeme sicherzustellen. „Wir haben mit Tiscali einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der Auslieferungskomponenten und Hochverfügbarkeit als pauschale Dienstleistung enthält“, erklärt Arthur Lorenz.„Wir von Sport1 machen die Vorgaben und überwachen das Ganze, aber für den Betrieb ist der Provider verantwortlich.“

Entlastung für Web-Server

Ein redundant ausgelegtes Caching-System sorgt bei Tiscali dafür, dass die Server auch bei Spitzenanfragen nicht zusammenbrechen. Oft gefragte Web-Inhalte werden dabei im Cache zwischengespeichert, um dadurch die eigentlichen Web-Server von unnötigen Anfragen zu entlasten. Gleichzeitig werden die Inhalte den Nutzern schneller zur Verfügung gestellt.

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