SAP Business Suite auf HANA

Anwender-Erfahrungen mit HANA

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Weltweit 700 HANA-Anwender

John Deere hat als einer der ersten SAP-Kunden sein ERP-System auf HANA gehoben und die Konstruktions- und Materialplanung auf Echtzeit umgestellt.
John Deere hat als einer der ersten SAP-Kunden sein ERP-System auf HANA gehoben und die Konstruktions- und Materialplanung auf Echtzeit umgestellt.
Foto: Stefan Oelsner / Keystone

Schon seit Anfang vergangenen Jahres ist die Datenbank HANA (High Performance Analytic Appliance) von SAP für BI- und Data-Warehouse-Anwendungen verfügbar. Nach Angaben von SAP setzen mehr als 700 Unternehmen weltweit HANA in diesem Umfeld ein. Typischerweise bringt die Umstellung von einer herkömmlichen Datenbank auf die In-Memory-Technologie eine mehrere hundert- bis zu zehntausendfache Beschleunigung der Antwortzeiten. Mit anderen Worten: Eine Abfrage, die früher mehrere Stunden brauchte und üblicherweise über Nacht lief, ist mit HANA in einigen Sekunden erledigt.

Anfang Januar hat SAP auf einer Pressekonferenz angekündigt, dass künftig die gesamte Business-Suite auf der HANA-Datenbank betrieben werden kann - und zwar sowohl bei Neuinstallationen als auch für bereits existierende Systeme. Was auf den ersten Blick lediglich wie der simple Austausch der zugrunde liegenden Datenbank aussieht, könnte künftig gewaltige Auswirkungen haben.

Denn mit der Kombination aus ERP-System und In-Memory-Technologie entsteht gleichsam ein neues Paradigma: Auswertungen und analytische Verfahren können damit direkt und in Echtzeit auf transaktionale Systeme aufsetzen. In der Theorie der Informationstechnologie ausgedrückt: Die Trennung zwischen OLTP (Online Transaction Processing) und OLAP (Online Analytical Processing), die heute die IT-Landschaften der Unternehmen bestimmt und sich in getrennter Datenhaltung für BI- und Transaktionssysteme ausdrückt, könnte mithilfe von HANA überwunden werden.

CIO Derek Dyer erhofft sich eine intelligente und vorbeugende Wartung.
CIO Derek Dyer erhofft sich eine intelligente und vorbeugende Wartung.
Foto: Bert Bostelmann / Bildfolio

Das wird Auswirkungen sowohl auf den Markt für ERP-Systeme als auch für künftige BI-Installationen haben. "Wenn künftig OLTP- und OLAP-Systeme in einer einzigen Umgebung laufen, können die Endanwender Analysen und Abfragen beliebiger Granularität, Aggregation und Dimension in Echtzeit direkt bis hinunter auf den einzelnen Datensatz durchführen", kommentiert Rüdiger Spies. Damit würde zugleich die Komplexität bisheriger IT-Architekturen reduziert, weil Transaktionssysteme und OLAP-basierte Business Warehouses in einer einzigen IT-Infrastrukturumgebung betrieben werden können. Auf eben diese Vereinfachung der IT-Architektur zielt Dyer von John Deere ab, wenn er von Kosteneinsparungen durch HANA spricht.

Auch die Experton Group bescheinigt SAP einen entscheidenden Schritt nach vorn: "Das bedeutet strategisch nichts anderes als den zweiten revolutionären Architekturwechsel in der Geschichte von SAP - vergleichbar mit dem Schritt von R/2 zu R/3", kommentieren die Analysten der Experton Group die Ankündigung von SAP.

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