Die Schlacht Apple gegen Adobe

Apple - die dunkle Macht

20.04.2010
Von Tom Kaneshige

Aber es gibt Gründe für die Annahme, dass an der Auseinandersetzung nicht die Qualität der Technologie Schuld ist. So favorisiert der Apple-Boss noch immer das in der Entwicklung befindliche HTML5 als Flash-Alternative. Aber es gibt viele Fragen rund um den neuen Browser-Standard. Andererseits haben mit Technologie-Experten, mit denen ich gesprochen habe, versichert, dass Flash keineswegs eine schlechte Software ist.

Wenn der Vorwurf von Jobs aber nur vorgeschoben ist: Was steckt dann dahinter? Vielleicht Apples Versuch, mobile Videoanwendungen zu kontrollieren? Kann sein. Aber Apples Unterstützung von HTML5, das ein offener Standard ist, die Zulassung der TV-Empfangsstation Slimbox auf dem iPhone und des Videostreaming-Dienstes Netfix für das iPad lassen andere Schlüsse zu.

Streit aus Neid?

Ein Eintrag im Blog Innerdaemon kommentiert, dass die Jahrhundertschlacht zwischen Apple und Adobe im Grunde genommen auf reinem Neid basiert. Im Jahr 1996 schien Apple am Ende seiner Geschichte angekommen zu sein. Ihre kreative Stammkundschaft hing komplett am Tropf von Adobe. Genau zu dieser Zeit wendete sich der Produzent von Flash, Photoshop oder Illustrator - später auch Indesign - von Apple ab und erklärte, die primäre Plattform für alle Neuentwicklungen sei nun Windows.

Nach der Rückkehr von Steve Jobs, der Apple nach internen Machtkämpfen vorübergehend verlassen musste, hat Apple Adobe die Hand hingehalten, wurde aber erneut von dem Grafikhersteller kritisiert.

Nun, gestärkt durch die Erfolge bei mobilen Endgeräte, nimmt die Geschichte augenscheinlich eine überraschende Wende. Vielen klingt diese Story vielleicht zu banal. Und sie könnten Recht haben: Im Grund genommen, geht es nämlich eigentlich nur ums Geschäft.

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