Strategien


Roland Berger Prognose 2020

Apple, Google & Co. greifen Telcos an

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die großen Anbieter von Online-Plattformen wie Amazon, Google und Facebook nehmen klassischen Telekommunikations-Unternehmen Kunden weg. Das prophezeit jedenfalls Roland Berger. Bis 2020 könnten die Umsätze der Telcos um ein Fünftel einbrechen.
Roland Berger: Die großen Fünf der Anbieter von Online-Plattformen bringen klassische Telcos in Bedrängnis.
Roland Berger: Die großen Fünf der Anbieter von Online-Plattformen bringen klassische Telcos in Bedrängnis.
Foto: Roland Berger

Die "Smartphone-Gesellschaft" nennt der Münchener Berater Roland Berger unsere Zeit. Seine These: Der Markt wird eng für traditionelle Telekommunikations-Anbieter. Die Top 5 der Online-Welt, nämlich AmazonAmazon, Apple, Facebook, GoogleGoogle und MicrosoftMicrosoft, haben weltweit rund drei Milliarden Kunden in den Bereichen Endgeräte, Commerce, Social MediaSocial Media, Online-Suche und Inhalte. Mit dieser Marktmacht fordern sie klassische Telcos heraus. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Social Media auf CIO.de

Roland Berger spitzt diese Aussage zu: Bis 2020 könnte der Umsatz europäischer Telcos um bis zu 20 Prozent einbrechen. Wollen sie das vermeiden, müssen die Unternehmen ihre Netzwerk-, Vertriebs- und Service-Modelle verschlanken. Außerdem müssen sie durch Fusionen oder Kooperationen wachsen.

Die Consultants führen den Erfolg der Anbieter von Online-Plattformen auf deren starke Marken, ihre bedienerfreundlichen Systeme und die "vorteilhafte Nutzung von Kundendaten" zurück. Demgegenüber sei das Kerngeschäft der Telco-Branche durch den Preisverfall im Breitbandgeschäft belastet - trotz erheblichen Volumenwachstums. Endverbraucher seien nicht mehr bereit, für den reinen Internetzugang zu bezahlen, sondern verlangten personalisierte, nutzerfreundliche Kommunikationsplattformen und -produkte.

600 Milliarden Euro, hat Roland Berger ausgerechnet, müssten europäische Telcos investieren. Und zwar nicht nur in innovative Produkte, sondern vor allem in neue Netztechnologien für die Hochgeschwindigkeitsübertragung wie Glasfasernetzwerke und LTE.

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