Bewerbungsgespräch

Assessment-Center – Nein danke!

13.11.2012
Von Kristin Schmidt

Lieber individueller

Jan Müller leitet das Europageschäft bei Futurestep, einem Spezialisten für Personalbeschaffung. Er sieht verschiedene Gründe für die ablehnende Haltung gegenüber Assessment-Centern. Die Generation YGeneration Y, also alle nach 1980 Geborenen, legen mehr Wert auf eine individuelle Gestaltung ihres Arbeitsalltags als noch die Generation X oder die Babyboomer. Sie bevorzugen eine gute Work-Life-Balance und intensive Betreuung durch ihre Vorgesetzten. Alles zu Generation Y auf CIO.de

Ihre Vorstellungen von der Arbeitswelt wirken sich auch auf ihre bevorzugten Bewerbungsverfahren aus. "Viele wollen sich nicht einem standardisierten Assessment-Center unterwerfen, sich in eine solche Stresssituation begeben, um dann auch noch ausgesiebt zu werden. Sie mögen es individueller, ziehen Bewerbungsgespräche vor", sagt Müller.

Workshops oder Online-Tests sind eine Alternative

Auch Manager wollen persönlicher begutachtet werden. Auf dieser Karrierestufe ist die Ablehnung gegenüber Assessment-Centern besonders hoch. Fast 34 Prozent lehnen ein solches Auswahlverfahren ab. Ähnlich hohe Werte gibt es nur bei den Geschäftsführern. "Manager sehen es oft nicht ein, sich mit ihrer Erfahrung einem Assessment-Center zu unterziehen. Interessiert sich ein Unternehmen für sie, erwarten sie eine individuellere Behandlung", sagt Müller.

Der Personalexperte empfiehlt bei der Besetzung von Managementpositionen zum Beispiel gezielte Online-Tests im Vorfeld eines persönlichen Gesprächs.

Assessment-Center sollten auch laut Marktforschungsplattform Crosspro-Research vor allem bei Bewerbergruppen abgehalten werden, die solche Methoden akzeptieren. Berufseinsteiger sind die Zielgruppe, die am ehesten ein Assessment-Center über sich ergehen lassen. Dennoch lehnen auch hier 21 Prozent die Auswahltage ab - potentielle Mitarbeiter, auf die die Unternehmen von Anfang an verzichten müssen.

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