Symantec-Experiment

Auch ehrliche Finder schnüffeln in Smartphones

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Der Weg der präparierten Handys, die von Findern aufgelesen wurden, konnte über ein GPS-Tracking jederzeit nachverfolgt werden.
Der Weg der präparierten Handys, die von Findern aufgelesen wurden, konnte über ein GPS-Tracking jederzeit nachverfolgt werden.
Foto: Symantec

53 Prozent versuchten, an hochsensible Personaldaten wie Gehaltsinformationen oder Personaleinsätze zu kommen. Dazu hatte man auf den Smartphones ein Spreadsheet unter dem Namen "HR Salaries" und eine als "HR Cases" benannte PDF-Datei installiert. 57 Prozent der Finder griffen zudem auf gespeicherte Passwörter zu, für die ebenfalls eine Datei hinterlegt war.

Keine App ist sicher

Bei über 60 Prozent der Geräte ließen sich Versuche nachweisen, um Zugriff auf private E-Mails oder Nutzer-Accounts bei sozialen Netzwerken zu erhalten. 43 Prozent der Smartphone-Finder schnüffelten außerdem in der Online-Banking-App des Besitzers herum.

Wer sein Smartphone verliert, hat nur eine 50-Prozent-Chance, dass der Finder mit dem Besitzer Kontakt aufnimmt und ihn über den Verlust informiert. In mehr als zwei Drittel dieser Fälle hatten die Finder vorher versucht, auf das Gerät zuzugreifen.

Symantec hatte mit der Durchführung des Experiments den IT-Sicherheitsexperten Scott Wright aus Ottawa (USA) beauftragt. Dieser "verlor" die 50 präparierten Smartphones in den fünf Großstädten New York City, Washington, Los Angeles, San Francisco (alle USA) und in Ottawa (Kanada).

Auf allen Geräten hatte Wright zwölf verschiedene Business-relevante und private mobile Applikationen installiert. Neben den bereits genannten befanden sich darunter auch Apps für Kalender und die Kontakt- und Fotoverwaltung. Über einen zusätzlichen GPS-basierten Tracking-Mechanismus konnte jedes einzelne Smartphone genau lokalisiert werden.

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