"FT"

Auch Kartellbehörden in Südkorea ermitteln gegen Qualcomm

13.02.2015
Der US-Chiphersteller Qualcomm sieht sich nach einer hohen Wettbewerbsstrafe in China nun auch in Südkorea mit Vorwürfen konfrontiert.

Die großen Handyhersteller Samsung, LG und Pantech hätten bei Aufsichtsbehörden des Landes Beschwerde wegen mutmaßlich zu hoher Lizenzzahlungen eingereicht, worauf diese eine Untersuchung eingeleitet hätten, berichtet die "Financial Times" (FT/Freitagausgabe) und beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Qualcomm baut Prozessoren für die SmartphonesSmartphones der Anbieter und soll seine Marktstellung missbraucht haben. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Qualcomms derzeitiges Chipsatz-Flaggschiff Snapdragon 810
Qualcomms derzeitiges Chipsatz-Flaggschiff Snapdragon 810
Foto: Qualcomm

Nach einem kürzlich mit den chinesischen Behörden ausgehandelten Deal in Höhe von 975 Millionen US-Dollar waren Beobachter davon ausgegangen, dass auch andere Länder kartellrechtliche Schritte gegen Qualcomm einleiten werden. Neben der Strafzahlung fast in Milliardenhöhe müssen Hersteller in China nach der Abmachung nun gut ein Drittel weniger Lizenzgebühren für die Nutzung der Chipsätze je verkauftem Gerät an Qualcomm zahlen. Dieser Schritt benachteiligt Smartphoneanbieter aus Südkorea, selbst wenn sie ihre Geräte in China bauen lassen.

Auch in den USA und Europa befindet sich Qualcomm im Visier der Wettbewerbshüter. Auf die Einigung in China hatten Investoren zunächst erleichtert reagiert. Südkorea hatte Qualcomm bereits 2009 mit einer Strafe von mehr als 200 Millionen Dollar belegt - ebenfalls wegen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung. (dpa/tc)

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