Umbenennung und neue Vision

Aus Siemens Enterprise wird Unify

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Vor rund 1.000 Mitarbeitern und zahlreichen Gästen lüftete CEO Hamid Akhavan heute in München das Geheimnis: Aus Siemens Enterprise Communications (SEN) wird Unify.

Mit der namentlichen Umbenennung trennt SEN die letzten Wurzeln zum Siemens Konzern. SEN war im Oktober 2006 durch die Ausgliederung des Bereichs Communications aus der Siemens AGSiemens AG entstanden. Im Juli 2008 entstand daraus ein Gemeinschaftsunternehmen mit der US-Investor The Gores Group. Dieser brachte in das Joint venture seine Firmen Enterasys und SER-Solutions, einen Hersteller für Call-Center-Software ein. Top-500-Firmenprofil für Siemens AG

Erst im September 2013 wurde dann Enterasys an Extreme Networks verkauft. Etliche Branchenbeobachter kritisierten damals diesen Schritt, denn SEN stand nun ohne eigene Netzinfrastrukturkomponenten da. Aus heutige Sicht ist die Entscheidung eher nachvollziehbar, denn der neue Name von SEN ist gleichzeitig Programm: Unify ist ein Anspielung auf Unified Communications und CollaborationCollaboration. Alles zu Collaboration auf CIO.de

Die Opensource-Plattform Ansible
Die Opensource-Plattform Ansible
Foto: Siemens Enterprise Communications

Letztlich soll der Unternehmensnamen den Anspruch verdeutlichen, eine Plattform zu liefern, mit der der Anwender überall und ohne Medienbrüche arbeiten kann. Die technischen Grundlagen hierzu hat Unify bereits mit dem Project Ansible geschaffen.

Dabei bezieht sich Unify mit dem Arbeitstitel Ansible nicht auf die Opensource-Plattform Ansible zur Orchestrierung von Computern und die dahinter stehende Firma Ansible Works, sondern auf ein Science-fiction-Kommunikations-Device. Ursula K. Le Guin nutzte das Wort ansible 1966 in ihrem Sciene-fiction-Roman Rocannons World, um ein fiktives Kommunikationsgerät in der Größe einer Brotdose zu beschreiben, mit dem sich über Display, Lautsprecher, Mikrofon und Keyboard verzögerungsfrei über weite Distanzen kommunizieren lässt.

Genau dies will Unify nun mit Project Ansible realisieren, wobei die Company über den ursprünglichen Ansible-Ansatz weit hinausgeht und eine Art eierlegende Wollmilchsau der Business-Kommunikation liefern will. Ansible soll nämlich klassische Unified-Communications-Komponenten wie Video, MailMail oder Voice und social mediasocial media, Business-Process-Applikationen, Content Management, unternehmensweite Suchfunktionen sowie Analyse-Tools auf einer Plattform für den Anwender vereinen. Ebenso ist die Integration von Web-Diensten wie GoogleGoogle oder salesforce.com möglich. Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Mail auf CIO.de Alles zu Social Media auf CIO.de

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