Berliner Sprachlern-App

Babbel will jetzt den US-Markt erobern

02.02.2015
Dass europäische App-Anbieter den Sprung in die USA wagen, ist immer noch selten. Die Berliner Entwickler der Sprachlern-App Babbel rechnen sich aber gute Chancen in ihrem Markt aus. Ein Mitgründer geht nach New York.

Das Berliner Startup hinter der Sprach-Lern-App Babbel nimmt den US-Markt ins Visier. Der Mitgründer und bisherige Technikchef Thomas Holl wird eine Tochterfirma in New York aufbauen. Babbel wolle auf lange Sicht Marktführer in den USA werden, sagte Unternehmenschef Markus Witte der dpa.

"Das wird schon ein Weilchen dauern", räumte er ein. "Als deutsches Startup fängt man in den USA klein an." Aber Babbel glaube, ein überlegenes Produkt zu haben, dass auch in den USA funktionieren werde. Mit Rosetta Stone gebe es zwar einen sehr bekannten Wettbewerber, der seit der CD-ROM-Ära im Markt ist. Aber: "Bei Apps gibt es ganz andere Nutzungsmuster, Erwartungen, Möglichkeiten und Geschäftsmodelle. Die alten Player machen das nicht so recht mit."

Babbel habe von Anfang seine Apps an Nutzer aus den USA verkauft, inzwischen steuere der Markt einen zweistelligen prozentuellen Anteil zum Umsatz bei, sagte Witte. Jetzt seien die Kurse für den US-Markt angepasst worden, unter anderem mit dem amerikanischen Englisch als Ausgangssprache. Für den Aufbruch in die USA gebe es mehrere Gründe: "Der internationale Einfluss des US-Markts auf andere Märkte ist gewaltig." Wichtig sei auch, dass dort mit Googles AndroidAndroid und Apples iOS die beiden größten mobilen App-Plattform zuhause seien. Alles zu Android auf CIO.de

Babbel bietet aktuell 14 Sprachen zum Lernen für sieben Ausgangssprachen an. Die Babbel-Apps werden etwa zu zwei Dritteln auf dem Smartphone genutzt, auf dem PC seien die Lern-Sitzungen dafür länger. Die meistgelernten Sprachen seien Englisch, Spanisch und Französisch.

Ein Vorteil des Babbel-Modells sei die Möglichkeit, die Apps durch Datenanalyse zu verbessern. Die Informationen würden dabei anonymisiert ausgewertet. "Wir sehen die durchschnittliche Verweildauer pro Seite sowie die häufigsten Ausstiegspunkte", sagte Witte. "Daraus kann man sehr viel lernen." Es seien fast immer die Grammatik-Seiten, an denen sich die Nutzer abwenden. "Dann können wir das Material auf drei Seiten verteilen oder anders erklären." (dpa/tc)

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