Gartner entkräftet Mythen

Bedenken bei neuen Technologien überzogen

09.06.2005
Von Ingo Butters
Aus Angst vor möglichen Sicherheitsrisiken zögern viele Firmen neue Techniken wie Voice over IP (VoIP) oder mobile Datenkommunikation intensiv zu nutzen. Aus Sicht von Gartner-Analysten sind die Befürchtungen zum Großteil unbegründet. Auf einer Sicherheits-Konferenz haben sie die größten Horrorszenarien widerlegt.

1. VoIP ist unsicher
Bisher haben kaum Sicherheitsattacken auf VoIP-Netze stattgefunden. Vorbeugende Schutzmaßnahmen müssten sich deshalb kaum von denen für herkömmliche Datennetze unterscheiden. Auch wäre die Gefahr, dass VoIP-Gespräche leichter abgehört werden können, in Wirklichkeit viel geringer als oft dargestellt wird. Voraussetzung für eine VoIP-Abhöraktion ist nämlich der Zugang über das Local Area Network (LAN).
Die Verschlüsselung von VoIP-Gesprächen ist technisch zwar möglich, aus Sicht der Gartner-Analysten aber nicht notwendig. Herkömmliche Telefonate könnten leichter abgehört werden. "Firmen, die bekannte Best Practices für ihre Sicherheit gewissenhaft auch für VoIP-Server anwenden, sollten sich von diesen Szenarien nicht beeinflussen lassen", so Gartner-Analyst Lawrence Orans. "Hier übersteigen die Vorteile der Technik die Nachteile durch mögliche Sicherheitsrisiken um ein Vielfaches."

2. Viren für mobile Endgeräte verursachen große Schäden.
Schädliche Software für SmartphonesSmartphones oder Personal Digital Assistants (PDAs) wird für absehbare Zeit nur ein kleines Ärgernis bleiben. Geräte, die dauerhaft mit einem Netz verbunden sind, werden Ende des Jahres nur eine Marktdurchdringung von zehn Prozent erreichen. Unternehmen sollten auch nicht damit beginnen, die einzelnen Endgeräte mit Sicherheits-Software auszustatten. Eine Strategie, die viele Anbieter solcher Anwendungen freuen würde.
Viel effektiver sei es, Schutzmaßnahmen auf der Server-Seite zu ergreifen. Unternehmen sollten sich deshalb von ihren Providern über deren existierende und geplante Sicherheitsvorkehrungen aufklären lassen. Spätestens 2006, so die Gartner-Analysten, sollten alle Netzbetreiber entsprechende Maßnahmen ergriffen haben. Alles zu Smartphones auf CIO.de

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