Firmen müssen Planung besser strukturieren

Bei Outsourcing-Projekten den Überblick behalten

21.09.2004
Von Michael Kallus

Ähnliches gelte in kleinen Ländern, etwa im Baltikum. Hier sei es sinnvoll im Auge zu behalten, ob sich nicht der relativ kleine Arbeitsmarkt aufbraucht, wenn sich weitere Firmen niederlassen.

Kommunikation zwischen Kontinenten

Auf die Sprache sollten Unternehmen nicht nur im Call-Center achten. Sie spielt Ovum zufolge auch bei Projekten eine Rolle, die vom Austausch zwischen verteilten Teams leben. In Indien dominiert Englisch. Das hat einige Länder angespornt, sich als Nische für anderssprachige Offshore-Projekte zu positionieren.

Unternehmen, die französischsprachige Mitarbeiter suchen würden, empfiehlt Ovum einen Blick auf Mauritius oder die Region Maghreb in Nordafrika. Lateinamerika bietet Möglichkeiten für spanische und portugiesische Aufträge, Argentinien und Uruguay stehen hier im Vordergrund. Sogar holländische Kenntnisse ließen sich rasch in Südafrika finden.

In Kommunikation und Zusammenarbeit schwingt auch die Geschichte zwischen Ländern mit, so Ovum. Viele Unternehmen aus Großbritannien hätten beispielsweise nur geringe Hemmungen, Geschäfte in Indien zu machen. Deutsche Unternehmen kennen das Land dagegen kaum, was sie eher von Investitionen abschreckt. Tschechien und Polen würden hier nicht nur geografisch näher liegen.

Wie kommt die Entscheidung bei den Kunden an?

Es ist nicht leicht vorherzusagen, wie Kunden auf Outsourcing reagieren, sagt Ovum. Wenn potenzielle Kunden das Land als riskant einstufen, könnten sie dem Outsourcer gegenüber zurückhaltender agieren. Je weniger sie von dem Ort wissen, desto eher werden sie glauben, dass die Infrastruktur unzuverlässig sei, man den Mitarbeitern nicht trauen könne, dass das Land politisch und wirtschaftlich instabil sei. Im Hinblick auf die eher risikoscheue Management-Kultur in Europa müssen Unternehmen solche Reaktionen in ihre Planung einbeziehen, so die Marktforscher.

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