Neue Mitarbeiter

Berufseinsteiger schnell integrieren

29.11.2014
Von Stefanie Schmahl
Für Berufsanfänger beginnt mit dem Start ihrer Ausbildung oder Ihrer neuen Stelle ein neuer Lebensabschnitt. Entsprechend unsicher sind sie. Deshalb sollten Betriebe für eine gute Ankunft ihrer neuen Mitarbeiter sorgen.

Mit Grauen erinnert sich Kai Madel an den ersten Tag seiner Ausbildung zum Bürokaufmann. Wie gewünscht klopfte der damals 17-Jährige morgens Punkt 8:30 Uhr an die Tür zum Sekretariat des Inhabers eines Sanitärgroßhandels. Doch als er der Sekretärin sagte, wer er sei, antwortete diese: "Der Chef ist nicht da. Der hat einen Termin." Dann bat sie Madel, auf einem Stuhl im Flur Platz zu nehmen. Nach zwei Stunden rauschte der Chef herein. Für mehr als einen Händedruck hatte er keine Zeit. "Kümmern Sie sich um den jungen Mann", sagte er zur Sekretärin und verschwand wieder. "Bis mein Chef endlich Zeit hatte, verging eine Woche", erzählt Madel. Motivierend wirkte das auf den angehenden Bürokaufmann nicht.

Die Ankunft planen

So unstrukturiert verlaufen die ersten Arbeitstage von frischgebackenen Azubis oder Berufseinsteigern speziell in Kleinbetrieben häufig. "Die Unternehmen sind auf die Ankunft der neuen Mitarbeiter nicht vorbereitet", weiß Alexander Walz von der Personalberatung Conciliat in Stuttgart. "Mal sollen die Berufseinsteiger wie 'alte Hasen' mitarbeiten." Das überfordert viele. "Mal stehen sie nutzlos in der Ecke." Das erzeugt bei ihnen das Gefühl, nicht gebraucht zu werden.

Dahinter steckt meist keine böse Absicht, betont Walz. "Die Verantwortlichen versetzen sich nur zu wenig in die Lage der jungen Leute." Für diese beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Entsprechend angespannt sind sie. Hunderte Gedanken rasen ihnen durch den Kopf:

Wie sind meine künftigen Kollegen? Werde ich akzeptiert? Kann ich die Aufgaben erfüllen?

Deshalb ist es auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen wichtig, den jungen Leuten einen guten Start zu ermöglichen. Ob und wie sehr sie sich mit ihrem neuen Job und dem Arbeitgeber identifizieren, hängt vom ersten Eindruck ab.

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