Mehr Wettbewerb soll Preise unter Druck setzen

Bessere Chancen für Mittelstand bei VoIP

08.11.2004
Von Michael Kallus
Mit einer Agenda will der Verband der deutschen Internetwirtschaft, Eco Forum, die Regulierung im VoIP-Markt voranbringen. Ihr Ziel ist es, das VoIP-Geschäft nicht nur bei wenigen Großkonzernen zu belassen, sondern breit im Mittelstand aufzustellen. Das soll den Wettbewerb stärken, und VoIP für Firmen günstiger machen.

Im Markt der Internet-Telefonie, dem so genannten VoIP, besteht jetzt die große Chance, den Mittelstand am wachsenden Geschäft einzubeziehen. Es gelte, so Eco Forum, den Widerstand der Betreiber herkömmlicher Telefonnetze zu überwinden. Diese würden die erforderliche Zusammenschaltung mit dem alten Telefonnetz als Druckmittel verwenden und technische Probleme vorschieben, um die deregulierte Ausbreitung der Internet-Telefonie zu verhindern.

Offne technische Fragen sollten nicht dazu führen, so der Verband, dass die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) generell die alten Vorschriften übernimmt. Die Regulierung der alten Telefonwelt gehe von völlig anderen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen aus. Zu regeln sind zum Beispiel, wie bestehende Rufnummer genutzt und neue für das Telefonieren im Internet eingeführt werden sollen sowie die Einrichtung eines Internet-Notrufs bei mobilen VoIP-Diensten, etwa für Internet-Telefonie über ein Smartphone oder einen PDA.

Die nationale VoIP-Regulierung solle konform mit den EU-Vorschriften vorgenommen werden, um eine Sonderrolle Deutschlands von vornherein zu vermeiden. Der Verband empfiehlt der RegTP, den von Großbritannien favorisierten liberalen VoIP-Ansatz in der Europäischen Union zu vertreten.

Der Verband fordert zudem, die Kopplung von DSL und Telefonanschluss zu beenden. Die Verfügbarkeit eines breitbandigen Internet-Zugangs ohne Telefonanschluss stellt eine Voraussetzung dar, um den VoIP-Markt zu öffnen. Sonst drohen Verhältnisse wie im DSL-Markt, in dem die Telekom als Ex-Monopolist 95 Prozent und sonstige Anbieter nur 5 Prozent halten.

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