Die kleine Revolution

Bielefeld setzt EU-Dienstleistungsrichtlinie um

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Soweit zur Technik. Ähnlich wie in Unternehmen, die eine neue Software einsetzen, ist mit dem Projekt auch organisatorischer Aufwand verbunden. Wirtschaft und Behörde lassen sich jedoch nicht vergleichen. "Für den Öffentlichen Dienst kommt so etwas einer kleinen Revolution gleich", sagt Bernd Landgraf. Die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie läute einen Paradigmenwechsel in den Ämtern ein.

Mit der Etablierung des einheitlichen Ansprechpartners - auch als Kümmerer-Prinzip bezeichnet - wird die Ämterrallye ersetzt, die der einzelne Antragsteller bisher durchlaufen musste. Bis dato war er allein dafür zuständig, die richtigen Behörden aufzusuchen, die richtigen Anträge einzureichen und schließlich auch sicher zu stellen, dass diese auch ausgefüllt werden.

Nun wird es einen Koordinator von Amts wegen geben, der dies alles zu erledigen hat, der den Kontakt mit den beteiligten Ämtern herstellt und dem Antragsteller beratend zur Seite steht. Dies organisatorisch vorzubereiten, bezeichnet Landgraf als die eigentliche Herausforderung des Projektes. Rund 1000 externe Beraterstunden zählt er, und viele Gespräche zwischen unterschiedlich Beteiligten.

Mauern zwischen Ämtern fallen

Nicht nur die Ämter der Stadt mit ihren einzelnen Abteilungen und Personalvertretungen sind in die Diskussion eingebunden, auch Handwerkskammern, die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die für Wirtschaftsförderung zuständige Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bielefeld mbH (WEGE).

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