Microsoft senkt Preis

Billigeres Office 365 spaltet Analystenwelt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Zumal es durch die Maßnahme auch Verlierer gibt. Besonders betroffen von dieser Entwicklung seien die Partner, die die Services an den Kunden bringen. So steige unter Umständen zwar die Zahl der möglichen Kunden, die absolute Provision pro User reduziere sich jedoch. „Die sechs Prozent Jahresprovision – respektive die zwölf Prozent für die Gewinnung eines Neukunden – sind zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig“, so Oppermann. Der Analyst äußert sich besorgt, dass die Service-Partner die notwendigen Spielräume verlieren, um für ihre Kunden kreative Lösungen entwickeln zu können.

"Innovatoren abgestraft"

Ein Schlag ins Gesicht der Early Adopter sei die frühe und erst ab dem nächsten Renewal-Termin geltende Preissenkung überdies. „Für die Kunden, die sich früh für eine Lösung wie Office 365 entschieden haben, ist dieser Sachverhalt wie ein Eimer voll kaltes Wasser ins Gesicht“, wettert Oppermann. „Diese Innovatoren werden abgestraft.“

Der Analyst geht davon aus, dass sich das alles auch für Microsoft selbst zum Eigentor entwickeln könnte. Das gewählte Verhalten werde sicherlich bei einigen Bestandskunden zu Kaufreue führen. „Auf jeden Fall wird das Verhalten aber bei aktuellen und zukünftigen Innovationen für Verzögerungen bei einer raschen Adaption sorgen“, prognostiziert der Experton-Analyst.

Oppermanns Fazit aus Anwendersicht: „Anwender sollten sich nicht von der preislichen Diskussion in die Irre leiten lassen.“ Vielmehr gelte es, auf Basis von Nutzen die Auswahl von Services zu bewerten.

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