Rheinmetal Defence

Blaulicht-Fahrt durch Bits und Bytes

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Bei Rheinmetall Defence Electronics ist man optimistisch, dass die mittlerweile verfügbaren Netzwerktechnologien vernetzte Simulationen im Verbund ermöglichen und dass Methoden der künstlichen Intelligenz die computersimulierten Akteure zunehmend realistisch in den Szenarien agieren lassen. Nicht zuletzt profitiere davon zum Beispiel auch die Entertainment-Branche.

Was die Ausbildung im Simulator betrifft, so machen sich die nicht nur Polizisten zunutze, sondern auch Sanitäter oder Sicherheitskräfte. Sie können in den virtuellen Welten üben, wie sich Objekte am besten schützen lassen, und lernen dabei, Risiken und Gefahren einzuschätzen. Ein „Heavy User“ ist das Militär: Ob künftige U-Boot-Fahrer, Helikopter-Flieger oder Eurofighter- Piloten – sie alle trainieren ebenso in Simulatoren wie die Soldaten in virtuellen Schieß- und Gefechtsübungen.

Simulation – ein Wachstumsmarkt

Nicht zuletzt sprechen ökologische Gründe für den Einsatz von Simulatoren, denn sie schonen schwindende Ressourcen wie Öl oder Gas und vermeiden eine Belastung der Umwelt. Rheinmetall-Mann Dresia sieht in der Computersimulation daher einen großen Wachstumsmarkt. Um den zu bedienen, schließen sich in den Unternehmen Spezialistenteams zusammen. So stehen hinter den Computersimulatoren für die Polizei Softwareentwickler, Informatiker und Mathematiker, Physiker, Grafikdesigner und Spezialisten aus den Bereichen mechanische Konstruktion, Infrastruktur und Logistik – und, nicht zu vergessen, Experten für Verkehrsregeln und den Aufbau von Straßen und Städten. In der Entertainment- Branche entstehen bereits neue Berufsbilder auf Basis der Technologie aus Bremen: So genannte Game Artists lassen sich in Game-Schulen ausbilden.

Erwacht bei diesem Mix aus Spiel und Technik so ein wenig das Kind im Manne? Dresia schmunzelt:„Computersimulation ist Hochtechnologie und stellt an jene, die mit der Entwicklung befasst sind, höchste Ansprüche an die eingesetzten Methoden und Technologien.“ Letztlich würde jedoch die Qualität solch eines Systems stark von der Kreativität der Entwickler geprägt. So gesehen sei der Spieltrieb unverzichtbar. Da mag man fast vergessen, dass Rheinmetall Defence Electronics ein Partner der Streitkräfte ist.

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