Die Firmen mit dem besten Ruf

BMW überholt Google und Apple

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Das deutsche Ranking: Grüner Kreis heißt stark, gelber Kreis mittelprächtig. Orange zeigt eine schwache Reputation an.
Das deutsche Ranking: Grüner Kreis heißt stark, gelber Kreis mittelprächtig. Orange zeigt eine schwache Reputation an.
Foto: Reputation Institute

Beim Google-Absturz mögen negative Schlagzeilen etwa zu Google Street View eine Rolle gespielt haben. „Die Ergebnisse können darauf hindeuten, dass die Menschen Google inzwischen als gewöhnliches Technologie-Unternehmen sehen“, heißt es in der Studie. Auch Apples Glanz scheint nach lange anhaltendem iPhone- und iPad-Hype zu verblassen. Das Urteil in der Studie fällt allerdings vergleichsweise milde aus. AppleApple habe trotz des Todes der Lichtgestalt Steve Jobs eine Topplatzierung verteidigt. „Das deutet darauf hin , dass die Reputationsbasis stark genug war, die Firma über diesen Verlust hinweg zu tragen“, so das Institut. Alles zu Apple auf CIO.de

Verlierer Bayer und Metro

Microsoft kehrte von Platz Elf kommend in die weltweiten Top-Ten zurück – auf Rang Sieben. Intel fiel dagegen aus den besten Zehn heraus. Drei Autobauer und drei IT-Giganten dominieren also das globale Ranking. Der zweitplatzierte Sony habe sich vom IT-Sicherheitsdesaster 2011 offenbar erholt und genieße trotz CEO-Wechsel und schwacher wirtschaftlicher Performance das Vertrauen der Kunden, so die Studie. Die weltweiten Top-Ten komplettieren Canon und Lego.

Das nach Angaben des Reputation Institutes auf einer repräsentativen Befragung im Februar und März basierende Ranking bekommt beim Blick auf die Auswertung allein der deutschen Ergebnisse aber doch ein paar Risse. Gegenüber 2011 konnte nur eine Handvoll der 30 DAX-Firmen die Punktausbeute steigern, die meisten verschlechterten sich. Darunter ist trotz des weltweiten Glanzlichtes auch BMW. Trotzdem rückte das Unternehmen auch national an die Image-Spitze, weil sich die Vorjahresführenden Volkswagen und Adidas noch mehr verschlechterten.

Insgesamt stellt das Reputation Institute den deutschen Konzerne kein wirklich gutes Zeugnis aus. Die deutschen Firmen suchten nicht aktiv nach einer Welle emotionalen Appeals. 80 Prozent der Unternehmen versäumten es, durch starken Kundensupport ihre geschäftliche Lage zu verbessern. Auch seien die hiesigen Konzerne noch zu sehr darauf bedacht, alleine durch ihre Produkte positiv nach außen zu wirken. Es gelinge noch nicht gut genug, etwa durch Kundendialog, Attraktivität als Arbeitgeber, Innovationskraft oder soziales Engagement zu punkten.

Die stärksten Reputationsverluste mussten hierzulande laut Studie Bayer, Metro, Deutsche Bank und Commerzbank hinnehmen. Zulegen konnte am meisten MAN, das hinter BMW und VW auf den dritten Gesamtplatz raste. Die weiteren Image-Gewinner des Jahres: Fresenius SE und Fresenius Medical Care sowie Siemens, Daimler, Henkel, Beiersdorf, Deutsche Telekom und E.ON.

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