Ultra-Breitband-Technologie

Breitband-Funk steuert Fabriken

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Die Funkindustrie will Ultra-Breitband-Geräte bauen, die in drahtlosen Sensornetzwerken im Masseneinsatz helfen sollen, Waldbrände zu verhüten, Feuchte und Druck von Deichen zu kontrollieren sowie Luftund Gewässerqualität zu überwachen. Daimler- Chrysler will die Technik auch für radarähnliche Sicherheitssysteme nutzen. Sie sollen Bremsen und Sicherheitsgurte von Fahrzeugen automatisch aktivieren, wenn eine Kollision bevorsteht.

Frequenzprobleme für UWB

Bevor jedoch UWB alles miteinander vernetzt, was bisher noch an Kabeln hängt, muss die Technik noch einige Hürden nehmen. „UWB hat ein regulatorisches Problem. Solange dies nicht geklärt ist, behindert es auch die Weiterentwicklung der Technik zur Serienreife“, sagt Christian Lührs, Geschäftsführer der Hamburger Stollmann E+V GmbH, die Hard- und Software für Bluetooth, ISDN, DSL und andere Kommunikationstechnologien entwickelt.

Ganz wichtig: UWB darf nicht den Nutzern der bisherigen drahtlosen Techniken in dem genutzten Breitband- Spektrum zwischen einem und mehreren Gigahertz dazwischenfunken. Die Abgesandten von Fluggesellschaften, von Mobilfunkbetreibern und vom Verteidigungsministerium in den USA betonen die möglichen Gefahren durch Interferenzen zwischen Mobilfunk, GPS und Radar. Die US-Aufsichtbehörde für Telekommunikation hat deswegen vorsorglich die kommerzielle Nutzung auf Anwendungen beschränkt, die oberhalb von 3,1 Gigahertz senden.

In Nordamerika und Europa arbeiten Forscher vehement daran, die Technik so weit voranzubringen, dass die US-Ingenieursvereinigung Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) sie zum neuen, mit der Bezeichnung „802.15“ abgekürzten Standard erklärt. Doch genauso wie bei der Vollendung anderer neuer Technologien ist auch hier ein Streit um den richtigen Weg ausgebrochen.

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