Public IT


Die Ziele im Überblick

Bremen beschließt IT-Strategie 2014

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Das Land Bremen hat seine IT-Strategie für das Jahr 2014 und darüber hinaus beschlossen und auf 22 Seiten veröffentlicht. IT soll beim Schuldenabbau helfen.
Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert stellte die neue IT-Strategie vor. Die CIO-Funktion ist beim Staatsrat des Finanzressorts angesiedelt.
Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert stellte die neue IT-Strategie vor. Die CIO-Funktion ist beim Staatsrat des Finanzressorts angesiedelt.
Foto: Senatorin für Finanzen

Unter der Überschrift "Informationstechnologie Strategie der Freien Hansestadt Bremen, 2014" hat das Land Bremen sein IT-Konzept für die kommenden Jahre veröffentlicht. Beschlossen wurde es vom gesamten Bremer Senat. Das 22-seitige Papier solle als eine Art Reiseführer dienen, schreibt die zuständige Finanzsenatorin Karoline Linnert (Die Grünen) in ihrem Vorwort.

Das Bundesland Bremen hat das Ziel, ab dem Jahr 2020 keine neuen Schulden mehr aufzunehmen. Dabei solle der IT-Einsatz helfen. "Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wollen wir unter anderem den IT-Einsatz in der Verwaltung konsequent ausbauen", schreibt Linnert.

IT-Support, Personalmanagement und elektronische Akte

So solle etwa der IT-Support standardisiert und professionalisiert, das IT-System für das Personalmanagement neu entwickelt, die elektronische Akte verwaltungsweit eingeführt werden, und mit einem ein zentralen Dokumentenmanagement die Arbeit effizienter organisiert werden, kündigte Linnert an.

Das Cover des neuen IT-Masterplans für Bremen. Regeln und (Ver-)Anlassen sind zwei der Stellschrauben.
Das Cover des neuen IT-Masterplans für Bremen. Regeln und (Ver-)Anlassen sind zwei der Stellschrauben.
Foto: Land Bremen

Durch ressort- und länderübergreifende Kooperationen sollen die Kosten weiter sinken. Auch die gestiegenen Anforderungen an die Sicherheit und Verlässlichkeit von IT-Infrastruktur und -Systemen müssten berücksichtigt werden.

Gutes Beispiel Dataport

Linnert: "Wir fangen nicht bei null an, wollen aber noch besser werden". Als positives Beispiel nannte sie Dataport. "Die Anstalt öffentlichen Rechts, ein Zusammenschluss von sechs Bundesländern - darunter Bremen, wurde gegründet, um Synergieeffekte zu erreichen." Es sei "gut für Bremen, das wir hier keine Insellösungen erarbeiten, sondern mit anderen Ländern eng zusammenarbeiten."

Die Ziele der bremischen IT-Strategie

  • Die öffentliche Verwaltung arbeitet elektronisch. Akten, Vorgänge und Registraturen sind in einem Dokumentenmanagementsystem für alle Behörden und Ämter gespeichert.

  • Rechnungen werden nur noch elektronisch entgegengenommen und bezahlt.

  • Die Beschäftigten arbeiten mit moderner Hardware, sind mobiler, Tablets und Smartphones werden Standard.

  • Die Gesundheit der Beschäftigten wird geschützt und es gibt klare Regeln zum Schutz vor ständiger Erreichbarkeit.

  • Bremens Eigenbetriebe und Gesellschaften sowie Bremerhaven werden eingebunden in eine gemeinsame IT-Strategie.

  • Green IT, Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit sind gewollt, der Stromverbrauch wird gesenkt und sozialverantwortliche Produktionsbedingungen werden gefördert und bei Vergaben berücksichtigt.

  • Informationen sollen im Netz leichter gefunden werden. IFG-Register, Gesetzesportal, das IT-System-Bürgerservice, Open-Data-Portal und der Auftritt der Bremer Verwaltung bei bremen.de werden in einem neuen Webauftritt zusammengefasst, in dem alle Dienststellen, Dienstleistungen, Dokumente und verfügbare Daten stehen.

  • E-Government-Angebote werden weiter entwickelt.

  • Ein Online-Terminmanagementsystem für alle bremischen Behörden wird eingeführt.

  • Der Standortfaktor IT bleibt erhalten: Die Bremer Dataportniederlassung (aktuell 160 Beschäftigte) bietet die Chance, weitere Arbeitsplätze in Bremen anzusiedeln.

  • Die regionale IT-Wirtschaft erhält durch kleinteilige Ausschreibung die Chance, Aufträge zu erhalten

  • Neue IT-Programme sollen vermehrt mit anderen norddeutschen Ländern entwickelt werden.

Man habe bereits viel erreicht, heißt es, es sei aber insgesamt trotzdem "ein umfangreicher Arbeitsauftrag". Deshalb werde es Jahre dauern, alles umzusetzen, so Linnert.

Verwaltungsmodernisierung sei nämlich eine Daueraufgabe. Die Neuordnung der Aufgabenwahrnehmung stehe aber weit oben auf der Prioritätenliste des Senats. "Eine große Rolle spielt dabei der IT-Einsatz", bekräftigte die Finanzsenatorin.

Die Bremer IT-Strategie in ganzer Länge zum Nachlesen gibt es hier als PDF.

Zur Startseite