T-Mobile US

Brummendes US-Geschäft lässt Deutsche Telekom weiter wachsen

06.08.2015
Die Deutsche Telekom profitiert weiter von den milliardenschweren Investitionen in die US-Mobilfunksparte.

Wegen des starken Wachstums der lange ungeliebten Tochter T-Mobile US und aufgrund der Euroschwäche verzeichneten die Bonner im zweiten Quartal erneut ein kräftiges Plus bei Erlösen und operativem Gewinn. Auch im deutschen Heimatmarkt stiegen die Umsätze unerwartet stark. Unter dem Strich zahlte sich das allerdings nur bedingt aus: Der Gewinn blieb auf dem Vorjahresniveau - hier kamen beim Dax-Konzern gestiegene Aufwendungen für Personalmaßnahmen zum Tragen.

"Wir haben die guten Zahlen des ersten Quartals eindrucksvoll bestätigt", sagte Vorstandschef Tim Höttges. Der Umbau des Konzerns laufe auf Hochtouren und dabei sei die Telekom auf dem richtigen Weg. Der Vorstand bestätigte den Ausblick. Ein Händler lobte am Morgen, der Zwischenbericht sehe "wirklich gut" aus, allerdings seien die Aktien in den vergangenen Tagen auch gut gelaufen. Die Papiere lagen vorbörslich ein halbes Prozent im Minus.

T-Mobile US gibt den Wachstumstakt vor

Vor allem dank der vergangene Woche vorgelegten Zahlen der US-Tochter konnte Höttges erneut großteils überraschend gute Zahlen verkünden: Im Jahresvergleich 15,3 Prozent Plus beim Umsatz auf 17,43 Milliarden Euro, der auch aus eigener Kraft - ohne Zu- und Verkäufe sowie Wechselkurseffekte - um 5,7 Prozent zugelegt hätte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 13,5 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro. Am Markt war weniger erwartet worden.

Der Gewinn lag mit 712 Millionen Euro nur denkbar knapp über dem Wert aus dem Vorjahreszeitraum. Zwar habe sich das gestiegene operative Ergebnis auch deutlich im Gewinn niedergeschlagen, wenn Sonderkosten herausgerechnet würden, hieß es. Diese belasteten aber per Saldo rund 400 Millionen Euro stärker als vor einem Jahr.

Deutschland-Umsatz wächst dank Smartphones und Tablets

Neben dem mit rasanten Wachstumsraten herausstechenden US-Geschäft war es auch der deutsche Heimatmarkt, der gut lief. Ein Umsatzplus von gut zwei Prozent war vor allem starken Verkäufen von Smartphones und Tablets zu verdanken. Das hatte zuletzt auch schon Konkurrenten beflügelt. Die Endgeräte sind allerdings nicht so gewinnträchtig. Zusammen mit höheren Ausgaben für neue Mitarbeiter und die Gewinnung von Breitbandkunden ging der bereinigte operative Gewinn in Deutschland zurück. Bei den Breitbandanschlüssen läuft es allerdings so rund, dass die Telekom im Gesamtjahr nun mit 250.000 neuen eigenen Verträgen rechnet - zu Jahresanfang lag die Latte bei 100.000.

Baustellen bleiben dem Konzern aber erhalten: Die Europasparte und die Geschäftskundentochter T-Systems wiesen bei Umsatz und operativem Ergebnis Rückgänge aus. Allerdings verdiente die am freien Markt agierende Teilsparte von T-Systems vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten wegen gestiegener Effizienz wieder etwas Geld.

Schulden belastet von Euroschwäche

Teuer zu stehen kommt den Konzern die Euroschwäche beziehungsweise die Stärke des US-Dollar bei den Schulden. Die Nettoverbindlichkeiten wuchsen bis Ende Juni auf 48,8 Milliarden Euro - das waren fast 7,5 Milliarden mehr als vor einem Jahr. Die in Euro umgerechneten Schulden der US-Tochter wiegen hier schwerer. (dpa/tc)

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