Entscheidung nach Roi-Wahrscheinlichkeit

Budget nach Bedarf

11.06.2004
Der IT-Chef von BMW muss keine starren Einsparziele verfolgen, denn ein festgelegtes Budget gibt es bei dem Autobauer nicht.

"Wir haben keinen IT-Deckel." So schildert BMW-CIO Jürgen Maidl seine komfortable Position. Der Vorstand entscheidet, ob ein Projekt glaubwürdig Profit verheißt; dann steht es im Wettbewerb mit anderen Vorhaben. Die dringlichsten ProjekteProjekte werden freigegeben. Die Addition der Projekte plus der Betriebskosten ergibt dann die IT-Spendings, die von Jahr zu Jahr differieren können. "Vorhabenorientiert" nennt Maidl die Budgetstrategie des Hauses. Alles zu Projekte auf CIO.de

25 Prozent Eigenanteil in jedem Projekt

Auch Fragen nach dem Outsourcing-Anteil des Autobauers sind für Maidl erläuterungsbedürftig: "Wir beantworten diese Frage immer mit 'null Prozent', was natürlich nur die halbe Wahrheit ist." In jedem Projekt solle ein Mindestanteil von etwa 25 Prozent an Eigenleistung erbracht werden. Die verbleibende Fremdleistung bezeichnet der IT-Chef als "Outtasking".

Die IT wurde bei BMW vor zwei Jahren neu strukturiert. Seitdem gibt es zwei Ebenen: die zentrale IT für Strategie, Planung und Steuerung mit Rechenzentren und Kommunikationsnetzen. Sie stellt auch die Infrastruktur für Ebene zwei, die Ressort-IT der Bereiche Vertrieb, Entwicklung, Produktion, FinanzenFinanzen, Personalwesen, Financial Services. Die zuerst ausgegründete und jetzt wieder eingekaufte IT-Tochter Softlab agiert Maidl zufolge wie ein externer Anbieter und wird auch so behandelt: "Das läuft total getrennt." Top-Firmen der Branche Finanzen

IT-Projekte lässt Maidl ungern in ein Ranking pressen. Ein Projekt, das die Konzern-IT noch die nächsten drei Jahre beschäftigen werde, sei die Materialversorgung in den Werken - just in time und just in sequence, vom Materialabruf beim Lieferanten über Wareneingang und Bandversorgung bis hin zum Reklamationsmanagement. Die produktionsbezogenen Systeme in allen 14 Werken sollen standardisiert werden. Maidl: "Es gab zu viele unterschiedliche Systemwelten - 60 Prozent waren gleich, 40 Prozent unterschiedlich." Das Regensburger Werk ist bereits live gegangen, als Nächstes ist Leipzig an der Reihe.

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