Web-Kriminalität nimmt zu

Bürger halten Datenspionage für richtig

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Die Malware-Top-Ten 2010

Für das erste Halbjahr 2010 hat Sophos die folgende Verteilung von Malware-Servern ermittelt:

USA 42,29 Prozent

China 10,75 Prozent

Russland 6,13 Prozent

Deutschland 4,08 Prozent

Frankreich 3,92 Prozent

Großbritannien 2,41 Prozent
Italien 2,09 Prozent

Holland 1,76 Prozent

Türkei 1,74 Prozent

Iran 1,53 Prozent

Andere 23,3 Prozent

Mehr Cyberattacken auf Soziale Netzwerke

Sophos sieht in seinem Sophos Threat Reports auch eine Bestätigung für den anhaltenden Trend der Zunahme von Cyberattacken auf Mitglieder sozialer Netzwerke in Form von Schadprogrammen. Mit der Beliebtheit von FacebookFacebook, TwitterTwitter & Co. steigt dem Report zufolge auch die Menge von Spam, die Anzahl von Phishing-Versuchen sowie die direkte Verbreitung von Malware. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

Unternehmen, die soziale NetzwerkeNetzwerke vor allem deswegen ablehnen, weil sie die Mitarbeiter von der Arbeit abhalten, schätzen damit die realen Bedrohungen eher gering: Der Abfluss vertraulicher Firmendaten über Facebook und Twitter ist ein ebenso großes Problem wie das Einfangen von Schadprogrammen. Aber das ändert sich möglicherweise: Die Zahl der Firmen, die 2009 von Malware betroffen waren, stieg um besorgniserregende 70 Prozent an. Der Anteil von Spam und Malware, der von sozialen Netzen stammt, nimmt dabei ebenfalls signifikant zu. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Damit wächst auch die Skepsis gegenüber den angesagten Diensten: Eine satte Mehrheit von 95 Prozent beantwortet zum Beispiel die Frage, ob Facebook genug gegen das so genannte Clickjacking unternimmt, mit einem klaren "Nein". Beim Clickjacking werden Mausaktionen auf normale Links und Buttons ("Gefällt mir") mit unsichtbaren Overlay-Funktionen missbraucht, etwa, um an Benutzerdaten zu kommen oder um scheinbare Internet-Käufe abzuwickeln.

Sollte Facebook sich um solche Einlasstore für Kriminelle nicht in befriedigendem Maße kümmern, droht langfristig Schaden: Jeweils 30 Prozent der von Sophos befragten Nutzer könnten sich vorstellen oder denken konkret darüber nach, ihren Facebook-Account deswegen zu kündigen. Knapp 18 Prozent haben dies genau schon getan und für nur 25 Prozent ist das eher kein Grund.

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