iPad


ERP und CRM auf dem iPad

Business-Apps unkomfortabel

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Die Apps befinden sich in einem "evolutionären Stadium", urteilt Forrester, und es ist ein gnädiges Verdikt. Schließlich ist auch die Amöbe evolutionsgeschichtlich ein Vorfahre des Menschen. Bezüglich ihres Funktionsumfangs, der Bandbreite, bei Preis- und Lizenzmodellen und beim Berücksichtigen von IT-Policies müssten sich die mobilen Anwendungen aber noch dramatisch weiterentwickeln, fordert Forrester.

Auch die Zielgruppen für die Business-Apps sind bislang eher eng gefasst. Neben vielreisenden Managern, die von unterwegs Termine und Mails checken möchten, gehören vor allem so genannte Task Worker zu den Benutzern meist sehr spezieller mobiler Endgeräte mit ebenso eingeschränkten Aufgaben, etwa für das Quittieren des Empfangs eines Päckchens.

Mobile Apps können Geschäftsprozesse bereichern

Dabei könnten mobile Anwendungen fast alle End-to-End-Prozesse bereichern, meint Forrester, etwa im Personalwesen, im Sales oder in der Beschaffung. Auf der Agenda könnten auch Social Networking, Informationsverarbeitung und die Unterstützung von echten mobilen Arbeitern etwa durch Location Based Services stehen.

Aber dafür sind nicht nur die Anbieter in der Pflicht, entsprechende Apps plattformübergreifend auf den Markt zu bringen. Auch die Unternehmen müssen sich genau überlegen, welche Art von mobilen Anwendungen sich gewinnbringend einsetzen lassen und was für den effektiven Einsatz nötig ist. Sie müssen ihre Prozesse und Jobprofile in unterschiedlichen Tätigkeiten daraufhin überprüfen und gegebenenfalls an das mobile Arbeiten anpassen.

Und sie müssen den Mut haben, einerseits bestimmte Tätigkeitsbereiche aus dem Konzept für mobiles Arbeiten herauszunehmen. Dazu gehören alle Aufgaben, die mit intensiver Daten- oder Texteingabe verbunden sind. Bildschirm- oder Lilliputaner-Tasten eignen sich dafür endgültig nicht. Dazu gehören Aufgaben an der Kundenfront, am Bankschalter, an der Hotelrezeption, am Abflugterminal: Wo die Kunden hinkommen, braucht es keine mobilen Endgeräte. Andererseits gehört zum strategischen Umgang mit den Möglichkeiten mobilen Arbeitens vielleicht die Definition völlig neuer Geschäftsprozesse, die die Stärken der mobilen Endgeräte - die universelle Verfügbarkeit oder die Multimedia-Fähigkeiten etwa - optimal ausnutzen.

Zur Startseite