40 Prozent der Unternehmen haben "keine Zeit" für Informationen aus den Programmen

Business Intelligence: Der Handel verpasst seine Chancen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Dennoch: Die Medaille hat auch eine andere Seite. Auf genaues Nachfragen zeigt sich, dass der scheinbare Unwille der Unternehmen auch in der Komplexität der BI-Software begründet sein kann. Die Analysten räumen ein, dass BI in der Theorie sehr überzeugend aussieht – in der Praxis aber nicht immer funktioniert. Davon können insbesondere diejenigen ein Lied singen, die schon sehr früh in das Thema eingestiegen sind. So seufzt ein Studienteilnehmer, der bereits in den 80er Jahren Software zur Lagerhaltung implementiert hat: "Das geht genau so lange gut, wie Sie einen promovierten Akademiker im Team haben." Insofern ist es nicht erstaunlich, dass immer noch relativ viele Daten per Hand in Tabellenkalkulationsprogramme eingegeben werden.

Die Analysten wollten wissen, welche Treiber hinter der Entscheidung für das Implementieren von BI-Software stehen. Am häufigsten nennen die Befragten die Steigerung der operativen Effizienz (71 Prozent) und die Reaktionsgeschwindigkeit auf das Verbraucherverhalten (62 Prozent).

Aberdeen spricht folgende Empfehlungen aus:

  • Definition von Business Intelligence: Zunächst ist festzulegen, was genau das Unternehmen erwartet. Geht es nur darum, Kundendaten und andere Informationen durch Tabellenkalkulationsprogramme zu jagen und zwischen den Abteilungen auszutauschen? Oder sollen bereits aufbereitete Daten aus verschiedensten Quellen mittels einer Schnittstelle integriert werden? Wenn das geklärt ist, kann der CIO das bestehende BI-System auf den erforderlichen Stand bringen – oder ein modernes zukaufen.

  • Ziele bestimmen - Grenzen aber auch: Nicht jedes Unternehmen braucht die teuerste, größte und beste Lösung. Die Software muss zu den Geschäftszielen passen.

Zur Startseite